NADA verbuchte Anstieg bei Kontrollen, sanktionierten Fällen

“Es war ein sehr intensives Sportjahr”, leitete NADA-Geschäftsführer Michael Cepic seine Ausführungen ein. Die Gesamtzahl der Kontrollen habe von 2.638 auf 2.734 um 3,6 Prozent zugenommen. “Der Grund dafür waren eine Vielzahl von Großveranstaltungen”, erklärte Cepic. “Der zweite wesentliche Faktor dafür waren Blutkontrollen im Rahmen des biologischen Passes. Hier gab es einen Anstieg um 5,4 Prozent.”
Einen Rückgang um 3,4 Prozent sei bei den Trainings- und Wettbewerbskontrollen verzeichnet worden, allerdings müsse dabei auch die Reduzierung des Test-Pools aufgrund des neuen WADA-Codes von 1.100 auf 700 Athleten berücksichtigt werden. “In diesem Bereich haben die Kontrollen um rund 100 abgenommen”, sagte Cepic. “Die, die ganz oben angesiedelt sind, haben aber weit mehr Kontrollen erfahren als im Jahr 2014.”
Im Bereich der Trainingskontrollen gab es mit 1.540 einen Anstieg um 3,7 Prozent, wobei rund jede fünfte Kontrolle Aktive des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV) betroffen habe. Immerhin jede zehnte Kontrolle sei laut Cepic dem Fußball-Bund (ÖFB) zuzurechnen. Unter den Top Ten der kontrollierten Sportarten befinden sich demnach auch Schwimmen, Rudern, Leichtathletik und Triathlon.
Sportminister Hans Peter Doskozil legte in seiner Stellungnahme besonderen Wert auf die Strenge der Vorschriften in der Anti-Doping-Politik Österreichs. “Dann können wir auch innerhalb Europas Vorbild sein. Es ist klar, dass ein Sportler vom Erfolg getrieben ist. Da ist die Gefahr durchaus gegeben, dass man Dinge macht, die möglicherweise verboten sind. Daher ist Prävention und Aufklärung notwendig.”
26 Anti-Doping-Verfahren wurden 2015 (2014: 12) zum Abschluss gebracht. Vier davon betrafen analytische Verfahren, also auf Dopingtests basierend. Die übrigen 22 resultierten aus nicht-analytischen Verfahren, also auf Basis von Ermittlungen der Polizei und von Zeugenaussagen. Von diesen fielen gleich 15 auf ein Verfahren im Kraftdreikampf. Zum aktuellen internationalen “Renner” Meldonium liegt kein Fall vor.
Ein Schwerpunkt in der NADA-Arbeit lege weiterhin im Programm mit dem Biologischen Pass. “Das ist momentan das wichtigste Instrument, dass wir im Kampf gegen Doping haben”, meinte Cepic. “Davon abgeleitet können wir Zielkontrollen durchführen und es für den dopenden Sportler immer schwieriger wird.” Bei der Prävention wird ein Fokus auf die Jugendarbeit bzw. die Information an Leistungssportschulen gelegt.
2016 stünden Olympia, die Paralympics und die Fußball-EM im Mittelpunkt der NADA-Arbeit. “Wir werden für diese Großereignisse in Kooperation mit den zuständigen Sportorganisationen Schwerpunktmaßnahmen setzen”, erläuterte Cepic. Er hob auch die enge Kooperation mit den staatlichen Ermittlungsbehörden hervor. In der Prävention sollen die Kooperationen mit diversen Fachverbänden fortgeführt und intensiviert werden.
Ein Hauptaugenmerk lege auch in einer noch stärkeren Zusammenarbeit mit den Ermittlungsbehörden. “Wir wollen nicht beim Sportler aufhören, sondern die dahinter Stehenden ihren Konsequenzen zuführen. Es ist eine ganz klare Botschaft, dass Sport ohne Doping die einzige Zukunft ist, die der Sport hat, weil wir sonst die jungen Menschen nicht zum Sport bringen und es zum sauberen Sport keine Alternative gibt.”
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