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"Nachtwölfe" haben Kranz am Wiener Schwarzenbergplatz niedergelegt

In Wien wurde ein Kranz niedergelegt.
In Wien wurde ein Kranz niedergelegt. ©APA
Rund 500 Menschen waren am Samstagabend am Wiener Schwarzenbergplatz, als Mitglieder der umstrittenen russischen Biker-Gang "Nachtwölfe" einen Kranz niedergelegt haben.
Kranzniederlegung geplant
"Nachtwölfe" kommen nach Wien
Eintreffen am Abend erwartet
Nachtwölfe in Wien

Laut Angaben der Wiener Polizei ist es bei der Kranzniederlegung vor dem Heldendenkmal der Roten Armee am Schwarzenbergplatz am Samstag “zu keinen polizeilich relevanten Zwischenfällen gekommen”. Gemeinsam mit dem russischen Botschafter legten zwei Mitglieder der Motorradgruppe unter Applaus einen Kranz vor dem Heldendenkmal der Roten Armee auf dem Schwarzenbergplatz nieder. Am Sonntag wollen die Biker nach Deutschland weiterreisen.

Biker von vielen Sympathisanten begleitet

Die Aktion beim Russendenkmal verlief ohne Zwischenfälle, erklärte Polizeisprecher Patrick Maierhofer auf APA-Anfrage. Auf ihrer Fahrt von der slowakischen Hauptstadt Bratislava, wo ebenfalls eine Kranzniederlegung stattfand, wurden die beiden russischen Staatsbürger von rund 20 Sympathisanten sowie ab der Staatsgrenze von der österreichischen Polizei begleitet. In Wien erwartete sie neben Vertretern der russischen Botschaft eine bunte Gruppe aus in Österreich lebenden Russen, Russland-Sympathisanten, Friedensaktivisten, Biker-Kollegen und zahlreichen Touristen.

“Siegestour” der “Nachtwölfe”

“Ich unterstütze die Gruppe, weil sich das so gehört”, sagte ein österreichischer Motorrad-Fan. Dabei gehe es gar nicht um die Ideologie der “Nachtwölfe”. Auf ihrer “Siegestour” von Moskau nach Berlin wollen sie an den 70. Jahrestag des Sieges der Sowjetunion über Hitler-Deutschland erinnern. “Wir gedenken heute den Soldaten, die den Frieden, den wir jetzt haben, ermöglicht haben”, meint Anastasia, eine in Wien lebende Russin.

Biker bleiben bis Sonntag in Wien

Wie der Botschafter Sergej Nechaew der APA mitteilte, verbringen die “Nachtwölfe” den Abend und die Nacht in Wien. Noch am Samstag wolle er mit den Bikern über die weitere Route sprechen. Eine weitere Aktion in Österreich ist nach Worten Nechaews jedenfalls nicht geplant. Ein Mitarbeiter der russischen Botschaft in Wien sagte gegenüber der APA, dass eine Kranzniederlegung in Nürnberg denkbar sei.

Aktion der Biker-Gang umstritten

Die Kritik an der Tour – Polen bezeichnete sie als “Provokation” und verweigerte den Bikern die Einreise – stieß bei den in Wien wartenden Sympathisanten auf Unverständnis. “Die Reaktion der polnischen Regierung “unvorstellbar”, hinter der Fahrt der “Nachtwölfe” durch Europa stünden ja keine politischen Absichten. Ähnlich Nechaew: “Die Biker kommen mit einem absolut klaren Ziel: Das Gedenken der gefallenen Soldaten im Zweiten Weltkrieg bei der Befreiung Österreichs zu ehren.” Gleichzeitig dankte der den österreichischen Behörden für ihr “Wohlwollen” und die Hilfe bei der “Realisierung dieses Vorhabens”.

Tour endet am 9. Mai in Berlin

Am Samstag startete die Gruppe in Tschechien und fuhr über die Slowakei nach Österreich. Auf der gesamten Strecke seien sie auf keine Probleme gestoßen, wie ein russischer Biker namens Wladimir der slowakischen Nachrichtenagentur TASR sagte. Auch er betonte, dass die Tour nichts mit Politik zu tun habe, man wolle lediglich die “Großväter und Urgroßväter” ehren. Die Tour der “Nachtwölfe” soll am 9. Mai, der in Russland als Tag des Sieges gefeiert wird, in Berlin enden. Deutschland hatte die Visa einiger Biker annulliert. Mindestens drei Rocker sollen bisher am Flughafen in Berlin-Schönefeld abgewiesen worden sein. Russland protestierte gegen diesen Schritt. (APA/ Red.)

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