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Nachtragsspiele in der Bundesliga

Salzburg ist auch in Innsbruck wieder Favorit.
Salzburg ist auch in Innsbruck wieder Favorit. ©dapd
Am Mittwoch Abend finden die Nachtragsspiele der 20. Runde in der österreichischen Bundesliga statt. Kapfenberg muss zur Admira, Salzburg ist in Innsbruck zu Gast.
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Live-Ticker: Admira - KSV 1919

Salzburg gegen Wacker Innsbruck auf Wiedergutmachung aus

Nach der 0:1-Heimschlappe gegen den SV Mattersburg ist bei Vizemeister Red Bull Salzburg Feuer am Dach. Coach Ricardo Moniz steht nach der Pleite sowie dem Rückfall auf Rang drei in der Bundesliga-Tabelle mehr denn je in der Kritik und vor einer richtungsweisenden Woche. Am Mittwoch (18.30 Uhr) müssen die “Bullen” im prestigeträchtigen Nachtragsauswärtsspiel gegen Wacker Innsbruck reüssieren, ehe am Samstag in Salzburg das Topspiel der 24. Runde gegen Tabellenführer Rapid ansteht. Im Nachtragsspiel der 20. Runde treffen zwei Verlierer vom Wochenende aufeinander. Während die Tiroler vor eigenem Publikum der Austria mit 0:1 unterlagen, blamierten sich die “Bullen” in Salzburg gegen Mattersburg. “Wir haben einen Tag getrauert, aber jetzt sind wir wieder bereit, die drei Punkte mitzunehmen”, sagte der Salzburg-Coach. Aufgeben ist für den Niederländer ein Fremdwort. “Ich bleibe immer stehen und kämpfe. Ich ziehe meine Linie durch, denke, dass ich die Mannschaft erreiche und schaue daher positiv nach vorne”, betonte Moniz.

Nicht zur Verfügung steht am Mittwoch Kapitän Martin Hinteregger, der von Salzburgs Coach aus disziplinären Gründen vorerst aus dem Kader geworfen wurde und bei den Juniors trainiert. Diese Maßnahme hatte er im Frühjahr auch schon bei Gonzalo Zarate getroffen, ihn mittlerweile aber wieder in die Mannschaft integriert.

Details wollte Moniz nicht preisgeben. Es habe jedenfalls zum ersten Mal mit dem 19-Jährigen Probleme gegeben. “Ich muss Spieler weiterentwickeln. Da gehört ab und zu eine disziplinäre Maßnahme dazu. Er hat Fehler gemacht, die machen wir aber alle”, erklärte Salzburgs Trainer. Die Tür für eine Rückkehr steht Hinteregger offen. “Martin ist ein junger Profi. Das sind Lernmomente. Es liegt an ihm. Ich glaube nach wie vor an ihn”, sagte Moniz, der davon überzeugt ist, die Mannschaft nach wie vor im Griff zu haben.

Neben Hinteregger fallen Alan und Christoph Leitgeb, der gegen Rapid sein Comeback geben könnte, fix aus. Die zuletzt kranken Simon Cziommer, Petri Pasanen und Dusan Svento sind zudem fraglich. Einen neuerlichen Dämpfer dürfen sich die Salzburger nicht leisten. “Wir waren oft in solchen Situationen und sind wieder aufgestanden. Wir versuchen alles, um den Anschluss zu halten. Wenn wir gewinnen, schaut es in der Tabelle nicht so schlecht aus”, meinte Abwehrspieler Franz Schiemer, der wohl ein Kandidat für die Kapitänsbinde ist.

Die Tiroler kassierten am Samstag gegen die Austria die erste Niederlage nach fünf Runden. “Niederlagen gehören dazu, wir bereiten uns ganz normal auf die nächste Aufgabe vor und werden versuchen, eine gute Leistung zu bringen”, sagte Wacker-Coach Walter Kogler. Eine neuerliche Niederlage wäre nicht überraschend, blieben die Tiroler doch gegen Salzburg in den jüngsten vier Heimpartien ohne Sieg und kassierten dabei gleich drei Niederlagen.

Koglers Truppe, in der der am Meniskus operierte Marco Köfler genauso wie Thomas Löffler fehlt, befindet sich klarerweise in der Außenseiterrolle. “Fakt ist, dass Salzburg überall Favorit sein muss, egal welche Rahmenbedingungen es gibt”, sagte der 44-Jährige in Hinblick auf die Schwächephase beim Gegner.

Ungeklärt war am Dienstagvormittag die Tormannfrage. Szabolcs Safar kämpfte bis zuletzt darum, nach seiner Grippe-Erkrankung rechtzeitig fit zu werden. “Wenn er fit ist, wird er spielen. Ich weiß es aber noch nicht”, ließ der Kärntner die Personalentscheidung offen. Anstelle des Ungarn würde wie schon gegen die Austria Markus Egger das Tor hüten.

In den bisherigen beiden Saisonduellen bereiteten die Tiroler dem West-Rivalen Probleme. Im Tivoli-Stadion mussten sich die Innsbrucker am 24. Juli 2011 knapp 0:1 geschlagen geben, Julius Perstaller scheiterte in der Nachspielzeit mit einem Elfmeter an Salzburg-Goalie Eddie Gustafsson. In Salzburg folgte am 15. Oktober ein 1:1-Remis. “Wir werden versuchen, den Salzburgern Probleme zu bereiten. Dass wir das können, haben wir schon im Herbst gezeigt”, erinnerte Kogler.

Ein Freundschaftsspiel der beiden Teams – nach Absage des direkten Bundesliga-Duells wegen Unbespielbarkeit des Platzes – in Salzburg am 11. Februar endete übrigens mit einem 4:3-Sieg Salzburgs.

KSV will Aufwärtstrend auch bei Admira fortsetzen

Der Kapfenberger SV hat zum Frühjahrsstart die Wende mit vier Punkten aus zwei Spielen zumindest eingeleitet. Im Nachtragsspiel der 20. Fußball-Bundesliga-Runde auswärts gegen Admira am Mittwochabend (18.30 Uhr) gilt es für das immer noch abgeschlagene Schlusslicht den positiven Trend fortzusetzen sowie den nächsten Schritt in Richtung Klassenerhalt zu machen. Unentschieden helfen den Schützlingen von Chefcoach Thomas von Heesen (14 Punkte/21 Spiele) in der momentanen Situation nur wenig weiter. Zehn Punkte fehlen auf den SC Wiener Neustadt (24/22), zwölf Zähler auf den SV Mattersburg (26/23). “Die Lage ist sehr schwierig, denn Mattersburg gewinnt jedes Spiel. Das ist schlecht für unsere Psyche, aber Wiener Neustadt steckt auch mit uns da drinnen”, rechnet Florin Lovin mit einem Abstiegsdreikampf.

Die Obersteirer gehen aufgrund des noch immer deutlichen Rückstands auch in der Südstadt offensiv ausgerichtet in die Partie. “Wir treten überall an, um zu gewinnen”, betonte Von Heesen. “Wir wollen in jedem Spiel unser Ding durchdrücken.”

Im Gegensatz zum torlosen Remis gegen Sturm Graz werden diesmal wieder vier von acht neuen KSV-Kickern in der Startformation stehen. Der zuletzt gesperrte Haruna Babangida soll ähnlich wie beim 1:0-Sieg gegen die Austria seine technische Klasse aufblitzen lassen. “Er ist pfeilschnell. Mit ihm soll es uns wieder öfters gelingen, in die ‘box’ zu kommen”, setzte der KSV-Coach große Erwartungen in den nigerianischen Offensivspieler.

Die “Falken” haben sich gegenüber dem Herbst aber nicht nur in der Offensive, sondern vor allem in der Defensive verbessert. Die klar schwächste Liga-Abwehr des Herbstes ist im Frühjahr noch ohne Gegentreffer. “Dank der neuen Spieler ist es um einiges ruhiger für mich. Das freut mich, denn dadurch kann ich öfter zu null spielen”, sagte Goalie Raphael Wolf.

Mit den bevorstehenden beiden englischen Wochen – am Mittwoch in einer Woche wartet auch noch das Nachtragsspiel im Franz-Fekete-Stadion gegen Wiener Neustadt – haben die Steirer kein Problem. “Unser dichtes Programm bedeutet Spaß für mich. Ich würde am liebsten jeden Tag spielen”, meinte der deutsche Goalie.

Die Admiraner beendeten mit dem 2:0 gegen Wiener Neustadt ihre neun Spiele andauernde Serie der Sieglosigkeit und strotzen nun wieder vor Selbstvertrauen. “Für den Trainer ist so etwas schon herrlich und für die Spieler noch umso schöner. Da hat sich im Kopf sicher etwas getan”, sagte Admira-Trainer Dietmar Kühbauer. “Es war befreiend, bedeutet aber nicht, dass jetzt alles von alleine läuft”, ergänzte der Ex-Rapidler gleich.

Vor den Obersteirern haben die Niederösterreicher durchaus Respekt. “Sie sind sicher stärker als im Herbst und für sie zählen eigentlich nur Siege, aber wir spielen zu Hause und da wollen wir natürlich gewinnen”, gab Kühbauer die Marschroute vor. Personell haben die Admiraner allerdings einige Probleme. Nach Christopher Dibon fällt mit dem gesperrten Richard Windbichler die nominelle Einser-Innenverteidigung komplett aus. Neben Daniel Drescher wird nun Routinier Andreas Schrott im Zentrum agieren.

“Die personelle Situation ist nicht das Gelbe vom Ei, aber darüber mache ich mir keinen Kopf”, traut der Admira-Coach seiner Mannschaft trotzdem einen vollen Erfolg zu. Positive Nachrichten gab es immerhin von Gernot Plassnegger, der wieder ins Training eingestiegen ist und als eiserne Reserve auf der Bank Platz nehmen könnte.

Mit dem zweiten Sieg in Folge wären die sechstplatzierten Admiraner wieder voll im Rennen um die Europacup-Plätze. “Aber wir reden nicht über ungelegte Eier”, sagte Kühbauer. Der Statistik nach kommen die Kapfenberger den Kühbauer-Schützlingen recht, haben sie doch im Oberhaus noch kein direktes Duell gewonnen. In der laufenden Saison gab es in den direkten Begegnungen noch keinen Sieger, in der Südstadt ein 1:1, in Kapfenberg ein 0:0.

(APA)

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