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Nach Zyklon - "Sauberes Trinkwasser ist das erste Medikament"

©EPA
Eine Woche nach dem verheerende Wirbelsturm "Nargis" in Burma steht sauberes Wasser an erster Stelle der benötigten Hilfsgüter. Drei österreichische Rotkreuzmitarbeiter werden sich am Mittwoch zusammen mit vier deutschen Trinkwasserspezialisten auf dem Weg in das Katastrophengebiet machen. "Sauberes Wasser ist das erste Medikament", sagte die 30-jährige Barbara Rouchouze am Dienstag zur APA.
Mindestens 40 Prozent der Opfer in Burma sind Kinder

Die gebürtige Französin wird zusammen mit dem 48-jährige Tiroler Herbert Thaler und dem 46-jährige Oberösterreicher Gottfried Staufer nach Burma reisen.

Im Gepäck der Rotkreuzhelfer befinden sich drei bis vier leichte und schnell einsetzbare Trinkwasseranlagen, vor Ort muss vor allem in dieser akuten Lage flink reagiert werden. Bereits zuvor erkundete ein Team des Roten Kreuzes die Lage, “sie geben uns dann Bescheid, wo wir gebraucht werden und welche Maßnahmen notwendig sind”, sagte Rouchouze. Die Spezialisten werden vor ihrem sechs- bis achtwöchigen Einsatz zuerst nach Bangkok zur Einsatzzentrale geflogen, von dort geht es so schnell wie möglich nach Burma.

Was sie dort an Arbeit erwartet, ist noch nicht abschätzbar: “Jeder von uns ist so ausgebildet, dass er alles machen kann”, so die freiwillige Helferin. Die erste Aufgabe für die Rotkreuzhelfer wird es sein, die Anlage in guter Lage aufzubauen, “das sie von viele Menschen erreicht werden kann”. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird es laut der ausgebildeten Sanitäterin auch notwendig sein, Trinkwasser mit Transportern zu verteilen.

Der größte Teil der Arbeit in den sechs bis acht Wochen des Einsatzes fließt in die Wartung der Anlage, “bei diesen Bedingungen wie den schlechte Straßenbedingungen, aber auch durch das Wetter wird oft etwas kaputt”, sagte sie. Die österreichischen und deutschen Helfer werden auch von Rotkreuzmitarbeitern aus Burma unterstützt: “Sie sind eine große Hilfe, weil sie übersetzen können und sich im Land auskennen.”

Im Gegensatz zu ihrem letzten Einsatz in Pakistan vor sieben Monaten habe sie nur ein paar Tage Zeit um sich vorzubereiten, sei aber “viel entspannter”, sagte Rouchouze. Damals war sie als zweites Team in die Überschwemmungsregion gereist, “die größten Überflutungen waren da bereits weg”. Jetzt geht es direkt in die Akut-Situation, “es wird sehr viele Menschen mit großem Leid geben.” Auch die Arbeitsbedingungen in Burma selbst sind belastend: 30 bis 38 Grad, hohe Luftfeuchtigkeit und die bevorstehende Regenzeit erschweren die Hilfe. Zusätzlich zur Wettersituation gibt es hier keine Ablenkung oder Entspannung, die Helfer arbeiten mehr oder minder durch.

Ihre eigene Erfahrung, aber auch jene ihrer Kollegen macht sie in dieser viel dringlicheren Situation in Burma aber zuversichtlich, sagte Rouchouze. Obwohl es nicht das erste Mal sein wird, dass die Helferin mit großem Leid in Berührung kommen wird, werde es aber auch dieses Mal nicht einfach werden, ist sie sich sicher. Das Team helfe auch, um mit dem Leid vor Ort fertig zu werden: “Wir sind wie eine Familie.” Die letzten Tage vor dem Abflug nach Bangkok nützt sie für letzte Impfungen und dem Organisieren von Visa. Viel Zeit mit einpacken wird sie nicht verschwenden: “Ein bisschen Gewand und die eigene Apotheke” kommen ins Gepäck.

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