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Nach Super-League-Aus: Real trifft auf "Rebell" Chelsea

Real hät die spanische Ehre hoch
Real hät die spanische Ehre hoch ©APA
Nach dem Chaos um die krachend gescheiterte Super League treffen drei der beteiligten vier Gründungsmitglieder im Halbfinale der Champions League aufeinander.

National im Titelrennen ins Hintertreffen geraten, hat Real Madrid in der "Königsklasse" wieder Großes vor. Auf den Rekordsieger wartet bei seiner ersten Halbfinal-Teilnahme seit drei Jahren die Aufgabe Chelsea. Die "Blues" gastieren am Dienstag (21.00 Uhr) zunächst in Madrid.

Gespielt wird im Ermangelung von Fans im nur 6.000 Zuschauer fassenden Estadio Alfredo Di Stefano. Im zweiten Halbfinale stehen sich am Mittwoch Paris Saint-Germain und Manchester City gegenüber. Die Franzosen wie auch die "Citizens" sind auf den ersten Titel in der Champions League überhaupt aus. Die Rückspiele finden eine Woche später statt, das Finale steigt am 29. Mai in Istanbul.

Chelsea hatte die Pläne zur Teilnahme an der milliardenschweren Super League ebenso wie Manchester City zurückgezogen, Real hat bisher indes noch keine Absichten zum Ausstieg verkündet. Präsident und Mitinitiator Florentino Perez dürfte auf die Londoner deshalb nicht allzu gut zu sprechen sein. Selbst Klagedrohungen stehen laut Medienberichten im Raum. Die Trainer auf beiden Seiten wollten und konnten sich mit diesen Scharmützel nicht beschäftigen.

"Es wurde vieles gesagt, aber wir können uns nur auf das morgige Spiel konzentrieren. Über das andere haben wir keine Kontrolle. Für mich kann ich nur sagen, dass ich Madrid auch in der kommenden Saison in der Champions League sehen möchte", sagte Zinedine Zidane auch auf mögliche Sanktionen für seinen Club vonseiten der UEFA angesprochen. Perez wisse, wie er "im Herzen" über die Super League denke, meinte Reals Trainer weiter. Berichten, dass die Schiedsrichter Real nun benachteiligen könnten, konnte Zidane wenig abgewinnen. "Der Referee wird seine Arbeit machen, wir denken nur daran, Fußball zu spielen", sagte er.

Reals letzter Test misslang. Mit dem 0:0 bei Betis Sevilla waren die Madrilenen noch gut bedient. Zidane darf sich zumindest auf seine Defensive stützen. Torhüter Thibaut Courtois ist seit vier Partien bzw. 390 Minuten unbezwungen. Der Belgier soll auch gegen seine Ex-Arbeitgeber aus London eine unüberwindbare Hürde sein.

Ein weiterer Akteur mit Chelsea-Vergangenheit soll für Real als Joker stechen. Der verletzungsanfällige Eden Hazard stand am Wochenende wieder eine Viertelstunde auf dem Spielfeld. Für die Startelf wird Hazard noch kein Thema sein. Zidane hoffte auf die Rückkehr von Mittelfeldmann Toni Kroos. Verletzt fehlen werden weiterhin Kapitän Sergio Ramos, Ferland Mendy und Lucas Vazquez. Federico Valverde befindet sich nach einem positiven Coronatest in Quarantäne. Im Angriff hängt fast alles von Karim Benzema ab.

Chelsea reiste mit einem Erfolg (1:0 gegen West Ham) im Gepäck an. Auch Thomas Tuchel wollte nur über das Sportliche reden. "Es könnte nicht schwieriger sein, gegen ein Team zu spielen, das die Champions League in den vergangenen Jahren regiert hat", sagte der Deutsche. 13 Mal gewann Real schon den Pokal im wichtigsten Europacup-Bewerb. Für Chelsea ist es hingegen das erste Halbfinale seit sieben Jahren.

Auch bei den "Blues" wird viel Wert auf die defensive Organisation gelegt. In den 21 Partien unter dem seit Jänner amtierenden Tuchel blieb Chelsea 16 Mal ohne Gegentor. Im Viertelfinale der Champions League gegen den FC Porto gelang nach einem 2:0 und 0:1 der Aufstieg. Spektakel darf man laut Papierform also keines erwarten.

(APA)

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