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Nach Regime-Angriffen: Syrische Opposition reist aus Genf ab

Aktivisten: Assad-Luftwaffe attackierte mehrere Marktplätze - Zivilisten getötet
Aktivisten: Assad-Luftwaffe attackierte mehrere Marktplätze - Zivilisten getötet ©APA/AFP
Nach den verheerenden Luftangriffen in Syrien mit dutzenden getöteten Zivilisten verlassen Oppositionsvertreter die festgefahrenen Friedensverhandlungen in Genf. Es verbleibe nur ein "technisches" Team in der Schweiz, teilte der Koordinator des Hohen Verhandlungskomitees (HNC), Riad Hidshab, am Dienstag mit.


Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden 44 Zivilisten getötet und Dutzende weitere verletzt, als Marktplätze in der nordwestlichen Provinz Idlib angegriffen wurden. Die Angriffe seien vermutlich von der syrischen Luftwaffe geflogen worden, erklärte die oppositionsnahe Beobachtungsstelle, deren Angaben nur schwer zu überprüfen sind.

HNC-Koordinator Hidshab hatte schon am Montag erklärt, die Verhandlungen, die ursprünglich bis Freitag fortdauern sollten, würden “formell” ausgesetzt. Es sei “nicht hinnehmbar”, die am vergangenen Mittwoch begonnenen Verhandlungen fortzusetzen, während die Regierung von Präsident Bashar al-Assad trotz der international ausgehandelten Waffenruhe “weiter Zivilisten bombardiert und aushungert”.

Er forderte am Dienstag, dass internationale Beobachter nach Syrien geschickt werden, um die Ende Februar ausgehandelte Waffenruhe zu kontrollieren und diejenigen zur Rechenschaft zu ziehen, die sie brechen. Den USA warf er vor, die Assad-Gegner nicht länger mit Waffen zu beliefern, während Russland weiterhin das Regime in Damaskus militärisch unterstütze.

Russlands Außenminister Sergej Lawrow warf den Oppositionsvertretern “launisches” Verhalten vor. Die Verhandlungen in Genf seien “nicht auf Eis gelegt”, auch wenn Oppositionsvertreter abgereist seien. Es gebe “Hauptdarsteller auf der internationalen Bühne”, die davon träumten, Assad mit Gewalt zu stürzen. Es scheine ihm, das die USA und Frankreich nichts von diesen Versuchen hielten, sagte er bei einer Pressekonferenz mit dem französischen Außenminister Jean-Marc Ayrault in Moskau.

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