Eine an der Wirbelsäule schwer verletzte Frau wurde am Samstag in der Früh mit einer Sondermaschine vom Typ Iljuschin-76 nach Moskau geflogen, wie das Zivilschutzministerium mitteilte. Bei dem folgenreichsten Meteoriteneinschlag seit Jahrhunderten trugen die Verletzten vor allem Schnittwunden davon. Durch die enorme Druckwelle waren tausende Fensterscheiben zu Bruch gegangen.
“Lage unter Kontrolle”
Der Gouverneur des Gebiets Tscheljabinsk, Michail Jurewitsch, sagte, dass die Lage unter Kontrolle sei. Insgesamt seien nach der Katastrophe vom Freitag durch Schäden an den Gebäuden rund 100.000 Menschen betroffen. Der Gesamtschaden liege bei etwa einer Milliarde Rubel (25 Millionen Euro). In Russland setzten Einsatzkräfte ihre Arbeit fort, um bei Temperaturen um die minus 20 Grad die fensterlosen Gebäude wieder winterfest zu machen.
Mit 20 km pro Sekunde Richtung Erde
Der Meteorit war Astronomen zufolge mit einem Tempo von 20 Kilometern pro Sekunde durch die Atmosphäre gerast und in einer Höhe von 30 bis 50 Kilometern explodiert. Das Geschoß aus dem All stand in keinem Zusammenhang mit dem Asteroiden “2012 DA14”, der am Freitagabend (MEZ) knapp an der Erde vorbeigesaust war, wie die US-Raumfahrtbehörde NASA mitteilte.
Suche nach Bruchstücken
Russische Taucher suchten in dem See Tscherbakul etwa 80 Kilometer von Tscheljabinsk entfernt nach Teilen des Meteoriten, sagte die Sprecherin des Zivilschutzministeriums, Irina Rossius, Moskauer Agenturen zufolge. Das Ministerium habe bisher keine Informationen über irgendeinen Fund, betonte sie.
Ereignis zigfach auf Video aufgezeichnet
Auf den ersten Blick überraschend mag die große Anzahl an Videoaufnahmen des Ereignisses sein. Doch in Russland sind sogenannte “Dash-Cams” in vielen Autos installiert, sie dienen zur Abwehr von Kriminellen und korrupten Polizisten. Oft stellen sie die einzige Möglichkeit dar, die eigene Unschuld zu beweisen:
Es ist eine gängige Masche in Russland, an der Ampel den Rückwärtsgang einzulegen und ungebremst in das Auto dahinter zu fahren. Anschließend wird das Opfer mit Hilfe anwesender “Zeugen” (sprich: Komplizen) so lange wegen des “Auffahrunfalls” unter Druck gesetzt, bis es den Schaden an Ort und Stelle ersetzt.
Derzeit gibt es in der russischen Duma allerdings Pläne, die Montage solcher Kameras in Autos per Gesetz zu verbieten: Allzu oft wurde damit auch das rüpelhafte Verhalten von gut betuchten Autofahrern nachgewiesen, bis hin zu Unfällen mit Todesfällen. Normalerweise lassen sich diese Vorfälle mit Geld und Einfluss aus der Welt schaffen – ein Video stört hier eher…
(APA)
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