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Nach Großbrand in Los Angeles mit 31 Toten: ChatGPT überführte 29-Jährigen

Verdächtiger nach Feuertragödie festgenommen
Verdächtiger nach Feuertragödie festgenommen ©APA
Ein 29-jähriger Mann wurde in Florida festgenommen – er soll das verheerende Feuer in Los Angeles ausgelöst haben, bei dem 31 Menschen ums Leben kamen. ChatGPT soll den Täter überführt haben.

Monatelange Ermittlungen führen zur Festnahme

Neun Monate nach dem katastrophalen Brand im noblen Küstenviertel Pacific Palisades hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen: Jonathan R. (29) wurde am Dienstag in Florida gefasst. Ihm wird zur Last gelegt, das Feuer am 1. Jänner 2025 vorsätzlich gelegt zu haben.

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©APA/Canva

Die Ermittlungen der Behörden laufen seit Monaten auf Hochtouren. Nun spricht die Polizei von einem Durchbruch: "Dies ist eine bedeutende Entwicklung in unseren Ermittlungen", erklärte der amtierende Bezirksstaatsanwalt Bill Essayli am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Los Angeles.

Der folgenschwere Brand

Das Feuer entwickelte sich zu einem der schwersten in der Geschichte von Los Angeles. Allein in Pacific Palisades starben zwölf Menschen, über 6000 Gebäude wurden zerstört – darunter architektonisch bedeutende Bauwerke wie das "Keeler House" und das "Freedman House" von Richard Neutra. Insgesamt verloren 31 Menschen im Großraum Los Angeles ihr Leben.

Innerhalb weniger Stunden fraßen sich die Flammen durch ganze Straßenzüge des wohlhabenden Viertels. Zahlreiche Familien verloren ihr Zuhause, viele stehen bis heute vor dem Nichts.

Was bisher bekannt ist

Laut Informationen der "Los Angeles Times" soll der Verdächtige das Feuer mit einem Feuerzeug am beliebten Wanderweg Skull Rock Trail entzündet haben – nur wenige Stunden, nachdem er als Uber-Fahrer unterwegs gewesen war. Zeugen beschrieben ihn als "aufgebracht" und auffällig nervös.

Ein von ihm mittels KI erstelltes Bild wurde im Zuge der Ermittlungen sichergestellt. @APA

Was die Ermittler stutzig machte: Auf dem Handy des Mannes fanden sie nicht nur Videos vom Brandort, sondern auch eine ChatGPT-Anfrage mit dem Wortlaut: "Bist du schuld, wenn ein Feuer durch deine Zigaretten entsteht?" Zudem wurde ein von ihm erstelltes KI-Bild entdeckt, das eine brennende Stadt zeigt.

Jonathan R. habe zwar eingeräumt, sich zur Tatzeit in der Gegend aufgehalten zu haben, seine Aussagen zu seinem genauen Aufenthaltsort seien jedoch "widersprüchlic", so die Polizei. Andere mögliche Brandursachen wie Feuerwerkskörper oder technische Defekte wurden mittlerweile ausgeschlossen.

Jonathan R. droht lange Haftstrafe

Noch ist unklar, ob Jonathan R. auch mit einem weiteren Brand im benachbarten Altadena in Verbindung steht. Dieses Feuer, das am selben Tag ausbrach, forderte 18 Todesopfer. Die Ermittlungen laufen – auch zur Frage, ob der Mann ein Motiv hatte. Derzeit ist dazu nichts bekannt.

Jonathan R. soll im Laufe des Mittwochs erstmals vor Gericht erscheinen. Ihm droht im Falle einer Verurteilung eine lange Haftstrafe.

Hoffen auf Gerechtigkeit

"Auch wenn wir den entstandenen Schaden und die Zerstörung nicht rückgängig machen können, hoffen wir, dass seine Festnahme den Opfern dieser furchtbaren Tragödie ein Stück Gerechtigkeit bringt", erklärte Staatsanwalt Essayli. Neben ihm traten auch Vertreter der Bundespolizei ATF und der Polizei von Los Angeles vor die Medien.

(VOL.AT)

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