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Nach Gaza-Waffenruhe nun Friedensgipfel mit Trump geplant

US-Präsident Donald Trump wird beim Nahost-Gipfel in Sharm el-Sheikh mit internationalen Partnern über die Umsetzung des Gaza-Friedensplans beraten.
US-Präsident Donald Trump wird beim Nahost-Gipfel in Sharm el-Sheikh mit internationalen Partnern über die Umsetzung des Gaza-Friedensplans beraten. ©APA/AFP
Nach dem Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen planen die USA und Ägypten ein Gipfeltreffen über die Umsetzung des US-Friedensplans.

Der Gipfel in Sharm el-Sheikh werde von US-Präsident Donald Trump und seinem ägyptischen Kollegen Abdel Fattah al-Sisi geleitet, erklärten die ägyptischen Behörden. An dem Treffen werden mehr als 20 Staats- und Regierungschefs teilnehmen. Die Hamas sagte ihre Teilnahme ab.

Europäische Staatschefs beraten in Ägypten über Friedensplan

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron plane am Montag eine Reise nach Ägypten, wo er "mit Partnern über die nächsten Schritte bei der Umsetzung des Friedensplans" beraten werde, verkündete seinerseits der Élysée-Palast in Paris. Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni und Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez reisen nach Angaben ihrer Büros ebenfalls in das nordafrikanische Land.

Trump, Meloni, Macron, Starmer, Sánchez und Merz erwartet

In Berlin verlautete aus Regierungskreisen, der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz habe eine Einladung von Sisi "dankend entgegengenommen", seine Teilnahme sei geplant. Auch der britische Premierminister Keir Starmer teilte am Samstagabend mit, dass er zum Gipfel anreisen werde. EU-Ratspräsident

Antonio Costa wird die Europäische Union bei der Zeremonie vertreten. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wird laut einem Bericht des Senders NTV ebenfalls nach Ägypten reisen. Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) plant keine Teilnahme.

Zuvor hatte Trump erklärt, er werde am Montag eine "Menge" Staatenlenker in Ägypten treffen, um über die Zukunft des Gazastreifens zu sprechen. Eingeladen waren nach Diplomatenangaben die USA, die fünf großen EU-Länder sowie Vertreter der EU-Institutionen sowie einiger arabischer und islamischer Staaten.

Hamas sagt Teilnahme ab

Die Hamas verkündete indes, sie werde an der "offiziellen Unterzeichnung" des Friedensplans nicht teilnehmen. Die Palästinenserorganisation handle jedoch "hauptsächlich durch katarische und ägyptische Vermittler", sagte der Vertreter des politischen Büros der Hamas, Hossam Badran, der Nachrichtenagentur AFP.

Badran unterstrich außerdem erneut die Weigerung der Hamas, den Gazastreifen zu verlassen. "Gerede darüber, Palästinenser aus ihrem Land zu vertreiben, egal ob sie Hamas-Mitglieder sind oder nicht, ist absurd und unsinnig", sagte er AFP. Die zweite Phase des US-Friedensplans werde daher "viele Komplexitäten und Schwierigkeiten beinhalten".

Hunderttausende kehren nach Waffenruhe in den Gazastreifen zurück

Im Gazastreifen setzten unterdessen Hunderttausende vertriebene Palästinenser ihren Fußmarsch in den Norden des Küstenstreifens fort. Seit dem Inkrafttreten der Waffenruhe am Freitag seien mehr als 500.000 Menschen in die Stadt Gaza zurückgekehrt, erklärte der Hamas-Zivilschutz.

Am Freitag war im Gazastreifen eine Waffenruhe in Kraft getreten, nachdem Israel und die palästinensische Terrororganisation dem ersten Teil des von Trump vorgeschlagenen Friedensplans zugestimmt hatten.

Demnach sollen binnen 72 Stunden nach Inkrafttreten – also bis Montagvormittag – alle verbliebenen israelischen Geiseln im Gazastreifen freikommen. Im Gegenzug hat Israel zugesagt, knapp 2000 palästinensische Häftlinge zu entlassen. Die israelische Armee zog sich zudem wie vereinbart aus mehreren Bereichen des Palästinensergebiets zurück.

(APA/Reuters/AFP/dpa)

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