Nach Flammen-Inferno mit über 150 Toten: Ermittler verfolgen erste Spur zur Ursache
Zudem gaben die Behörden bekannt, bei ihren Ermittlungen Mängel an Teilen der am Baugerüst befestigten Schutznetze festgestellt zu haben.
Bei sieben gesammelten Proben sei festgestellt worden, dass diese nicht den Brandschutzvorgaben entsprochen hätten, sagten Behördenvertreter während einer Pressekonferenz. Die insgesamt 20 Proben stammten demnach von den sieben betroffenen Wohnblöcken im Stadtteil Tai Po.
Netze wohl untergemischt
Laut dem Sekretär der Sicherheitsbehörde, Chris Tang, besteht der Verdacht, dass die minderwertigen Netze untergemischt wurden, da Proben an leicht zugänglichen Stellen den Normen entsprachen, aber jede der sieben schwer zugänglichen Stellen nicht konform war.
Bei der Feuerkatastrophe am vergangenen Mittwoch im Komplex Wang Fuk Court wurden zudem 79 Menschen verletzt, darunter auch Feuerwehrleute. Anti-Korruptionsermittler nahmen bisher elf Menschen in dem Fall fest. Kurz nach dem Brand hatte die Polizei zudem drei Männer einer Baufirma mit Verdacht auf fahrlässige Tötung festgenommen.
Berichte über Festnahme nach Petition
Am Wochenende hatte die Polizei laut Hongkonger Medienberichten außerdem einen Mann wegen des Vorwurfs der Aufruhr festgenommen. Er soll demnach mit anderen eine Petition ins Leben gerufen haben, die eine unabhängige Untersuchung des Brandes und der Verantwortung von Regierungsbeamten forderte. Es gab zwei weitere Festnahmen unter dem Vorwurf der Aufwiegelung. Hongkongs Sicherheitschef Chris Tang sagte, es würden "angemessene Maßnahmen" gegen "unzutreffende Online-Kommentare" über die Brandkatastrophe ergriffen.
Parallel hatte die chinesische Behörde für den Schutz der nationalen Sicherheit in Hongkong "antichinesische Elemente" beschuldigt, falsche Informationen etwa über die Rettungsbemühungen der Regierung zu verbreiten. Im Internet seien "unzutreffende Kommentare" verbreitet worden mit dem einzigen Ziel, "die nationale Sicherheit zu bedrohen", sagte Tang vor Journalisten. "Als Konsequenz müssen wir angemessene Maßnahmen ergreifen, darunter polizeiliche Maßnahmen." Details könne er nicht nennen, da die Verfahren die "nationale Sicherheit" beträfen.
(APA/dpa/AFP)
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