Nach Feuerkatastrophe in Hirschegg: "19 Personen konnten gerettet werden"

Nach dem verheerenden Brand in einem ehemaligen Hotel in Hirschegg zieht die Gemeinde Mittelberg Bilanz. Der Bürgermeister spricht in einem Statement auf Social Media von einem der größten Einsätze im Kleinwalsertal.
Am Freitag, dem 5. September 2025, ist im Zentrum von Hirschegg ein Großbrand in einem ehemaligen Hotel ausgebrochen. Das Gebäude wurde als Unterkunft für Mitarbeiter genutzt – insgesamt waren dort laut Gemeinde 42 Personen gemeldet. Das Feuer brach kurz nach 12 Uhr im Dachgeschoß aus.
19 Personen aus dem Gebäude gerettet
Der rasche Einsatz der Feuerwehren habe Schlimmeres verhindert. "Insgesamt konnten durch die Einsatzkräfte 19 Personen aus dem brennenden Gebäude evakuiert und gerettet werden", informierte Bürgermeister Joachim Fritz. Dennoch erlitten neun Menschen Verletzungen durch Rauchgasvergiftungen, darunter eine schwerverletzte Person. Fünf Betroffene wurden in Krankenhäuser in Vorarlberg und ins Allgäu gebracht – darunter auch per Hubschrauber.

Schwierige Löscharbeiten bis in den Abend
Wegen der Gebäudehöhe gestalteten sich die Löscharbeiten äußerst schwierig. Ein Spezialkran aus dem Bregenzerwald sowie ein Bagger wurden benötigt, um das Dach zu entfernen. Erst danach konnten letzte Glutnester über die Drehleiter gelöscht werden. Um 19:30 Uhr wurde schließlich "Brand aus" gemeldet.
Insgesamt waren 261 Einsatzkräfte mit 65 Fahrzeugen, zwei Hubschraubern und einer Drohne beteiligt. Die L 201 in Hirschegg musste über Stunden gesperrt werden, was zu erheblichem Rückstau führte.
Große Hilfsbereitschaft im Tal
Das ehemalige Hotel wurde durch das Feuer völlig zerstört. "Die Bewohner stehen vor dem sprichwörtlichen Nichts", erklärte Fritz. Viele der Betroffenen sprechen kein Deutsch. Noch während der Löscharbeiten startete die Gemeinde Mittelberg gemeinsam mit dem IFS Kleinwalsertal einen Spendenaufruf – via Social Media, Gemeinde-App und Homepage.

"Innerhalb von lediglich zwei Stunden waren bereits große Mengen an Spenden aus der gesamten Talbevölkerung eingelangt und wurden dann von den freiwilligen Helfern und Mitarbeitern des IFS bis Mitternacht im Gemeindeamt aufgebaut. Zeitgleich wurde über die Gemeinde Mittelberg in Zusammenarbeit mit Kleinwalsertal Tourismus, dem IFS und dem Kriseninterventionsteam freie Unterkünfte ermittelt und diese an die Betroffenen vermittelt", informiert der Bürgermeister.
Am Samstag fand im Gemeindeamt Riezlern eine erste Informationsveranstaltung statt – mit Dolmetschern sowie der Ausgabe von Kleidung, Hygieneartikeln, Bargeld und Informationen zu nächsten Schritten, so Fritz.
Bürgermeister bedankt sich für Zusammenhalt
Die Brandursache wird derzeit durch das Landeskriminalamt und die Polizei Kleinwalsertal ermittelt.
"Alles in allem war dies einer der größten Einsätze von Rettungskräften, der bislang im Kleinwalsertal stattgefunden hat", erklärte Fritz. Und weiter: "Man kann von großem Glück sprechen, dass kein noch größerer Personenschaden eingetreten ist."
Der Bürgermeister Joachim Fritz bedankt sich im Namen der gesamten Gemeinde Mittelberg bei allen Einsatzkräften: "Für ihren professionellen Einsatz, bei allen freiwilligen Helfern und externen Stellen, bei allen Zivilpersonen, die mit ihrem beherzten Einschreiten dazu beigetragen haben, dass Schlimmeres verhindert wurde, sowie bei der gesamten Talbevölkerung für die Hilfe, die schnellen Spenden und den überwältigenden Zusammenhalt. Namentlich erwähnt: Alle Talfeuerwehren, Feuerwehr Oberstdorf, Feuerwehr Sonthofen, Feuerwehr Tiefenbach, Feuerwehr Rubi-Reichenbach, Feuerwehr Blaichach, Feuerwehr Langenwang, Drohnenteam der Feuerwehr und Bergrettung, Walser Rettung, Bayerisches Rotes Kreuz, Österreichisches Rotes Kreuz, Bergrettungen Riezlern und Mittelberg-Hirschegg, KIT, IFS, Polizei Kleinwalsertal und LKA Bregenz, PfarrCaritas Kleinwalsertal, allen Gemeindemitarbeitern, Kleinwalsertal Tourismus, Hoteliers, Privatvermieter, Geschäfte und Privatpersonen, die sich sofort zur Hilfe angeboten haben und zum Gelingen des Einsatzes und der nachfolgenden Abwicklung beigetragen haben und noch beitragen", so der Bürgermeister abschließend.
Spendenkonto für die Betroffenen:
Bereits am Freitag rief die Gemeinde zu Sachspenden auf, mittlerweile wurde auch ein Spendenkonto für die Betroffenen eingerichtet.
- GEMEINDE MITTELBERG WALSER RAIFFEISENBANK
- IBAN: AT23 3743 4000 0003 4579
- BIC: RANJAT2B
- Verwendungszweck: SPENDE BRAND
(VOL.AT)
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