Das erläutert Mag. Elmar Hagen, Lustenau, der Fachgruppenobmann der Vorarlberger Immobilienmakler. Wesentlich für diesen doch ruhigen Verlauf war sicher auch, dass die Konditionen für Finanzierungen großteils vernünftig blieben. Auch die Spekulationslust der Käufer ist auf Grund der Marktverhältnisse in Grenzen geblieben. Die Ursache dafür sehe ich in der Vielzahl der privaten Bauträger, die ein großes Angebot produzieren. Deshalb bleibt der Markt ziemlich gut im Gleichgewicht, weil diese Unternehmen sehr schnell auf Veränderungen reagieren.
Allerdings gab es etliche private Verkäufer, die für ihre Immobilien keine Käufer fanden, weil durch die Schwäche des Euro die Schulden höher waren als der Wert der Immobilie. Elmar Hagen: Geht die wirtschaftliche Erholung wie bisher weiter, so werden wir weiter steigende Preise in Vorarlberg sehen, denn Grund und Boden ist nicht beliebig vermehrbar. Stellt sich allerdings heraus, dass etwa die Katastrophe in Japan oder andere Entwicklungen unsere Wirtschaft negativ beeinflussen, so werden die Preise zurückgehen, weil dann die Bereitschaft zu langfristiger Verschuldung sinkt. Denn die Bereitschaft, Darlehen über Jahrzehnte zurückzuzahlen, ist die Basis für den Immobilienverkauf.
Kreative Branche
Grundsätzlich, so Fachgruppenobmann Hagen, sieht sich die Vorarlberger Immobilienbranche mit denselben Problemen konfrontiert wie die Branche österreichweit. Dennoch glaube ich, dass wir im Vergleich mit den meisten anderen Bundesländern nicht schlecht abschneiden. Wir haben einen relativ freien Markt, die Bauträger können die Grundstücke, die sie interessieren, frei ankaufen und die Behörden sind bemüht, ordentliche Projekte zuzulassen. Die Regeln sind ziemlich klar, daher auch die Menge an Innovationen und Kreativität.
Die Konkurrenz innerhalb der Branche bezeichnet Mag. Hagen als enorm. Heute kann sich langfristig nur der behaupten, der in diesem heiß umkämpften Markt mit guten Ideen punktet.
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