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Nach Benefiz-Konzerten gegen Kinderarmut: Fendrich übergibt Reinerlös an Volkshilfe

Das neue Album soll ebenfalls Kindern und Jugendlichen zugute kommen.
Das neue Album soll ebenfalls Kindern und Jugendlichen zugute kommen. ©APA/HERBERT PFARRHOFER
Mehr als 30.000 Euro wurden im Rahmen der Benefiz-Konzerte von Rainhard Fendrich gesammelt, am Dienstag wurde der Reinerlös an die Volkshilfe übergeben. Auch das geplante Live-Album des Musikers soll Kindern und Jugendlichen zugute kommen.
Fendrich übergibt Reinerlös

Nach der dreiteiligen Benefiz-Konzertreihe gegen Kinderarmut hat Rainhard Fendrich am Dienstag bei einem Medientermin in Wien den Reinerlös von über 30.000 Euro an die Volkshilfe übergeben. Fendrich kündigte auch das Live-Album “Für immer a Wiener” an, das ebenfalls Kindern und Jugendlichen zugutekommen wird.

Der wohl einzige Nachteil: “Das geplante Studioalbum, das liegt jetzt”, sagte Fendrich.

Fendrich legt nach Benefiz-Gigs nun CD gegen Kinderarmut vor

Wien gelte in vielen Wertungen meist als besonders lebenswerte Stadt, “die Kinderarmut ist in Wien aber am allerhöchsten in ganz Österreich”, sagte der einstige Mitbegründer des Austropop bei dem Medientermin an der Strandbar Herrmann, der er mit einem kurzen Auftritt beschloss. Er möchte aber niemanden kritisieren, sondern etwas tun – und das am Freitag erscheinende Album, das zusätzlich den bisher unveröffentlichten Song “Die Liebe bleibt immer ein Kind” enthält, sei jedenfalls nur ein weiterer erster Schritt.

Zu den drei Konzerten, die Anfang April in Salzburg, Graz und Wien angesetzt waren, entschloss sich Fendrich, nachdem er im Jänner ein Plakat der Volkshilfe erblickte und auf der Internetseite der Organisation erschüttert feststellte, “dass 300.000 Kinder in diesem Land von Armut bedroht sind”. “Wir haben die drei Konzerte aus dem Boden gestampft”, erinnerte sich Fendrich. Nachdem man die Konzerte auch mitgeschnitten hatte, entschloss sich der 63-Jährige die CD zu veröffentlichen und erneut den gesamten Erlös der Volkshilfe zur Verfügung zu stellen. Absprechen musste er sich mit niemanden: “Ich habe keine Plattenfirma mehr, wir haben das in Eigenregie gemacht und vorfinanziert.”

Reinerlös von über 30.000 Euro an Volkshilfe übergeben

Für Volkshilfe-Direktor Erich Fenninger ist Fendrichs Einsatz jetzt schon ein Erfolg, denn dieser “beginnt vor dem Geld. Ich bin beeindruckt, dass er die Idee hatte. Ich glaube, dass man nicht nur mit Worten die Menschen erreicht, sondern ebenso über die Gefühlsebene, und mit Rainhard Fendrich wird ein Bewusstsein geschaffen.” Die Gelder werden für sowohl für Schul- wie auch für Freizeit-Projekte verwendet und auch in den Wohnraum der in prekären Verhältnissen lebenden Kinder und Jugendlichen investiert. Die Volkshilfe verfolgt dabei eine neue Strategie: “Wir versuchen nicht mehr, ein Kind nur einmal im Jahr unterstützen, sondern wollen es Monat für Monat begleiten”, das sei der Gegensatz zur früheren Einzelhilfe und das Geld von Fendrich ein Grundstein dafür.

Was den Einsatz von Fendrich außergewöhnlich macht, ist laut Fenninger mit einem Satz erklärt: “Er hat sich an uns gewandt, normalerweise ist es umgekehrt.” Es ist nicht das erste Mal, dass sich Fendrich engagiert: Bereits 1998 konnte er gemeinsam mit Wolfgang Ambros und dem 2007 verstorbenen Georg Danzer, die damals gemeinsam als Poptrio “Austria 3” firmierten, dazu beitragen, dass das erste Wiener Seniorenheim für Obdachlose eröffnet wurde. Die drei Musiker, von denen die Initiative für das Projekt ausging, hatten damals mit einem Benefizkonzert knapp 2,5 Millionen Schilling (rund 180.000 Euro) als Anschubfinanzierung eingespielt.

(APA/Red)

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