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Nach Amoklauf in Graz: Werden Wiens Schulen jetzt zu Hochsicherheitszonen?

Emmerling kann sich bauliche Maßnahmen für mehr Sicherheit in Wiener Schulen vorstellen.
Emmerling kann sich bauliche Maßnahmen für mehr Sicherheit in Wiener Schulen vorstellen. ©APA/HELMUT FOHRINGER
In Österreich sind Schulen nach wie vor offene Orte. Nach dem Amoklauf in Graz wird nun aber über die Notwendigkeit von Schutzmaßnahmen an Bildungseinrichtungen diskutiert. Dabei stehen sowohl bauliche Veränderungen als auch präventive Maßnahmen im Mittelpunkt.
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Bildungseinrichtungen in Österreich und insbesondere in Wien gelten zwar als offene Orte, dennoch ist der Zutritt für schulfremde Personen grundsätzlich untersagt. Sicherheitsexperte Martin Wiesinger vom Verband für Sicherheitsunternehmen Österreich sieht die Notwendigkeit, Schulen je nach subjektem Gefährdungspotenzial zu klassifizieren. Hierbei könnten geeignete Sicherheitsmaßnahmen, wie Zutrittskontrollen oder spezielle Schulungsprogramme, implementiert werden.

Zugangssperren an Wiener Schulen für Emmerling denkbar

Die Wiener Bildungsstadträtin und Vizebürgermeisterin Bettina Emmerling schlägt vor, dass strukturelle Veränderungen an Schulen in Betracht gezogen werden sollten. Sie betont: "Zum Beispiel Zugangssperren und Schließanlagen, die nur bestimmten Personen oder zu bestimmten Uhrzeiten Zutritt erlauben." Allerdings stellt sie klar, dass Schulen keine Festungen werden sollen, sondern Orte der Begegnung bleiben müssen, wie ORF Wien berichtet.

Die städtische Abteilung für Schulen (MA 56) plant, zusammen mit den Bezirken, geeignete Maßnahmen zu prüfen und an verschiedenen Schulstandorten umzusetzen. Emmerling spricht von einem „größeren Prozess“, der nun in Gang gesetzt wird. Dabei muss auch das Bundesbudget berücksichtigt werden, das mehr Mittel für Bildung vorsieht. Unklar bleibt jedoch, wie schnell diese Mittel tatsächlich bei den Schulen in Wien ankommen.

Auch Personalmangel in Schulen Thema

Ein weiteres drängendes Thema ist der akute Personalmangel in der Schulpsychologie in Wiener Schulen. Emmerling fordert den Ausbau von Unterstützungspersonal und empfiehlt, dass jede Schule idealerweise eine zusätzliche Person anstellen sollte.

Als ersten Schritt empfiehlt Emmerling das Workshopprogramm "Wiener Bildungschancen". Seit Ende 2023 verfügen alle Wiener Pflichtschulen über ein Budget, um externe Angebote von Vereinen, NGOs und Experten in Anspruch zu nehmen. Ein Schwerpunkt liegt hierbei auf den Themen Mental Health und Mobbing, für die zahlreiche Kurse angeboten werden.

(Red)

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