AA

Nach 76 Jahren: Stadt in Texas hob Gesetz zur Rassentrennung auf

Eine Kleinstadt im Süden des US-Staats Texas hat nach 76 Jahren formell die Rassentrennung abgeschafft. Der Stadtrat von Edcouch beschloss am Montag einstimmig, ein Gesetz vom 9. Dezember 1931 aufzuheben. Diesem Gesetz zufolge durften spanische oder mexikanische Einwohner, die keine Hausangestellten waren, kein Gebäude auf "der amerikanischen Seite" von Edcouch betreten. Es wurde eine Nord-Süd Grenze gezogen, jeder hispanische Bürger, der diese übertrat, hatte mit einer Geldstrafe von 100 US-Dollar zu rechnen.

“Es war diskriminierend. Damals glaubte die Stadtverwaltung nicht an die Gleichberechtigung”, sagte Bürgermeister Jose Guzman. “Wir hätten dieses Gesetz schon lange loswerden sollen. Es war da aber die Leute haben darauf vergessen”, meint auch Rojelio Garica, einer der Stadträte.

Wie die texanische Zeitung “The Monitor” in ihrer Onlineausgabe berichtet, versammelten sich am Montag etwa 50 Menschen im St. Juan M. Rodriguez Pavillon, der technisch gesehen auf der amerikanischen Seite der Stadt liegt, um der Abstimmung des Stadtrats beizuwohnen. Das Gesetz wurde einstimmig abgeschafft.

Bei seiner Gründung 1927 hatte Edcouch weniger als 1000 Einwohner. Heute leben dort laut der letzten Volksabzählung im Jahr 2000 3.342 Menschen, 97,3 Prozent davon sind Latinos.

In den südlichen Teilen der USA war Rassentrennung zwischen 1896 und 1954 keine Seltenheit. Besonders betroffen war die afroamerikanische Bevölkerung, die ursprünglich als Sklaven nach Amerika gebracht worden waren. Schwarze und Latinos wurden jedoch auch nach der Abschaffung der Sklaverei 1865 gesellschaftlich benachteiligt.

Die Internetseite “The Monitor”: http://www.themonitor.com

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Welt
  • Nach 76 Jahren: Stadt in Texas hob Gesetz zur Rassentrennung auf