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Nabucco-Projekt der OMV vermutlich gescheitert

OMV behält sich weitere Vorgangsweise offen
OMV behält sich weitere Vorgangsweise offen ©APA
Die von der OMV federführend geplante Pipeline Nabucco (West) wird kein Gas aus dem großen Gasfeld Shah Deniz II erhalten, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte.

Zuvor hatte bereits “die Presse” darüber berichtet. Gas aus diesem Vorkommen war für die Wirtschaftlichkeit des Projektes zentral. Die OMV ließ vorerst offen, wie sie nun mit dem Projekt weiter vorgehen will.

Roiss: “Mit Bedauern zur Kenntnis” genommen

OMV-Generaldirektor Gerhard Roiss nahm die Entscheidung des Shah-Deniz-II-Konsortiums “mit Bedauern zur Kenntnis”. Er schließt aber nicht den Bau einer eigenen Pipeline am Balkan für den erhofften eigenen großen Gasfund am Schwarzen Meer aus, wie Roiss am Mittwochnachmittag in einem kurzfristig einberufenen Pressegespräch sagte.

Durch das “Aus” für das Nabucco-Projekt seien die dafür aufgewendeten Planungskosten von 50 Mio. Euro nicht verloren, denn man könne im Fall einer eigenen Gasleitung darauf aufsetzen. In ein- bis eineinhalb Jahren werde die OMV wissen, wieviel Ergdas ihr am Schwarzen Meer zur Verfügung steht. Dann könne man überlegen, über welche Route und in welcher Dimensionierung (Durchmesser) man eine Pipeline benötige.

Dabei könnte es um 6 Mrd. Kubikmeter Gas jährlich gehen, während die ab 2017/18 für Mitteleuropa angedacht gewesenen 10 Mrd. m3 vom Shah-Deniz-II-Feld nun über die transadriatische TAP nach Süditalien (Brindisi) gehen, angeblich weil Griechenland und Italien dem Konsortium mehr für das Gas zahlen. Eine allfällige “politische Dimension” der Entscheidung des Shah-Deniz-II-Konsortiums wollte Roiss nicht beurteilen.

Der OMV-Kernaktionär ÖIAG meinte am Mittwoch zu der Cause: “Diese Entwicklung ist zweifellos schade für die Region, gleichzeitig ist die OMV aber ein ausgezeichnet aufgestelltes Unternehmen mit Rekordergebnissen, zukunftsweisenden Wachstumsprojekten und einer erfolgreichen Strategie. Ziel der ÖIAG als staatlicher Kernaktionär ist es, die OMV auch ohne die unmittelbare Umsetzung von Nabucco erfolgreich weiterzuentwickeln”, schrieb ÖIAG-Sprecher Bernhard Nagiller in einer ersten Reaktion. (APA)

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