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Mysteriöser Schwert-Diebstahl in Frankreich: Durandal verschwunden

Es wird geglaubt, dass das Schwert einst Roland, einem legendären Ritter aus dem achten Jahrhundert gehörte.
Es wird geglaubt, dass das Schwert einst Roland, einem legendären Ritter aus dem achten Jahrhundert gehörte. ©AFP; X
In Frankreich sorgt der Diebstahl einer antiken Waffe, die als die französische Version von König Artus’ legendärem „Excalibur“ gilt, für Aufsehen.

Die als Durandal bekannte Klinge, die seit 1300 Jahren in einem Felsen steckte, ist auf mysteriöse Weise verschwunden.

Schwert aus Fels in Rocamadour gestohlen

Die britische Zeitung „The Telegraph“ berichtet, dass das Durandal-Schwert von einem Dieb aus seinem Stein im kleinen mittelalterlichen Dorf Rocamadour (611 Einwohner) entwendet wurde. Das Schwert war bisher eine der Hauptattraktionen des Ortes. Rocamadour ist ein römisch-katholischer Wallfahrtsort, in dem seit Jahrhunderten geglaubt wird, dass das Schwert einst Roland, einem legendären Ritter aus dem achten Jahrhundert und Gefolgsmann von Karl dem Großen, gehörte.

Behörden leiten Untersuchung ein

Die Behörden in Rocamadour haben eine Untersuchung zum Verschwinden des Schwertes eingeleitet. Das Durandal-Schwert wurde aus seiner Position in einer Felswand etwa zehn Meter über dem Boden herausgerissen. Die Polizei versucht nun herauszufinden, wie jemand die schroffe Felswand erklimmen konnte, um das Schwert zu stehlen.

Die Legende von Durandal

Der Legende nach war Durandal ein unzerstörbares Schwert und das schärfste der Welt, das mit einem einzigen Schlag durch Stein schneiden konnte. Die magischen Eigenschaften des Schwertes wurden im 11. Jahrhundert im Epos „Das Rolandslied“ und im „Chanson d’Aspremont“ beschrieben.

Das „Rolandslied“, verfasst in Altfranzösisch, gilt als das älteste erhaltene Hauptwerk der französischen Literatur. Die einzige Kopie wird in der Bodleian Library in Oxford aufbewahrt. Der Legende zufolge erhielt Karl der Große Durandal von einem Engel und schenkte es seinem besten Soldaten, Roland.

Roland und die Schlacht von Roncesvalles

Vor seinem heldenhaften Tod in der Schlacht von Roncesvalles versuchte Roland, das Schwert auf einem Felsen zu zerbrechen, um zu verhindern, dass es in die Hände seiner Feinde fiel. Da ihm dies nicht gelang, warf er das Schwert in die Luft. Es flog Hunderte Kilometer, bevor es in der Klippe von Rocamadour landete, so die Legende.

Dorfgemeinschaft tief betroffen

Das Verschwinden des Schwertes hat die Einheimischen tief getroffen. „Wir werden Durandal vermissen. Es ist seit Jahrhunderten Teil von Rocamadour“, sagte Bürgermeisterin Dominique Lenfant der französischen Zeitung „La Dépêche“. „Rocamadour fühlt sich beraubt. Auch wenn es eine Legende ist, sind die Schicksale unseres Dorfes und dieses Schwertes miteinander verflochten“, fügte sie hinzu.

(VOL.AT)

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