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Mutige Trafik-Besitzerin aus Hohenems schildert versuchten Überfall

Strobel/Hochmuth/VOL.AT/Canva
Strobel/Hochmuth/VOL.AT/Canva
Am vergangenen Freitag ist in Hohenems in der Innenstadt versucht worden, eine Trafik zu überfallen. Die Besitzerin konnte die beiden Diebinnen aber durch mutiges und schlaues Handeln in die Flucht schlagen und hat somit Schlimmeres verhindert. VOL.AT hat sich mit der Besitzerin getroffen.

Der Schock sitzt nach dem versuchten Überfall auf eine Trafik in Hohenems noch immer tief.

Ihren Namen möchte sie nicht nennen, auch vor der Kamera möchte sie nicht mit unserer Redaktion sprechen. Dennoch schildert die Ladeninhaberin genau, was am vergangenen Freitag im Zentrum von Hohenems passiert ist.

Trafik-Besitzerin schildert versuchten Überfall

Es war etwa 15:30 Uhr, am helllichten Tag, als eine vermummte Person mit Schal und Sonnenbrille die Trafik betrat, die seit 50 Jahren in Familienbesitz ist. Dieser Anblick kam der Inhaberin natürlich sofort suspekt vor. „Und dann ist die zweite Person hereingekommen, die irgendwie eine Show abgezogen hat, indem sie die erste bedroht hat. Dann hat sie mir ein Messer gezeigt, einen Beutel hingelegt und gesagt, ich soll den Beutel füllen.“

Geistesgegenwärtig zum Pfefferspray gegriffen

Eine solche Situation hat die junge Dame hinter der Theke bisher noch nicht erlebt. Dennoch bleibt sie ruhig und zückt schnell das Pfefferspray, das unter dem Tresen liegt. „Direkt gesprüht habe ich nicht, ich dachte mir, ich schaue mal, wie sie reagiert. Der bloße Anblick hat scheinbar gereicht, und die Tatsache, dass ich nicht kooperiert habe“, sagt die Verkäuferin. Auch ohne Einsatz des Pfeffersprays, flüchtet die Haupttäterin, während die angeblich bedrohte Person noch im Laden bleibt. Als die Verkäuferin dann die Polizei ruft, verlässt auch diese die Szene. Wenig später können die beiden Frauen mit Hilfe der Geschädigten auf der Straße gefasst werden.

Der Laden im Zentrum von Hohenems ©Strobel/VOL.AT

Was ging der mutigen Frau durch den Kopf?

Diese Frage liegt natürlich auf der Hand: Wie kann man in einer solchen Ausnahmesituation so ruhig bleiben? Was fühlt man in dem Moment? „Ich habe die Situation zunächst überhaupt nicht ernst genommen, weil das so dilettantisch war. Ich dachte mir zuerst, die machen Witze – bis ich das Messer gesehen habe, dann nicht mehr“, schildert die Frau.

„In dem Moment war ich sehr aufgeregt. Ich habe das Pfefferspray vorgehalten und ihr gesagt, dass sie es haben könne. Dann habe ich mir für mich selbst überlegt: Sprühen und dann schnell verschwinden, damit ich nicht auch noch selbst etwas abbekomme.“

In Zukunft möchte die Ladeninhaberin das Kamerasystem, das bereits vorhanden ist, besser ausbauen. Auf die Frage, ob sie jetzt ängstlicher sei, antwortet sie: „Vielleicht ein bisschen kritischer, was Leute mit seltsamem Verhalten angeht.“

(VOL.AT)

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