Museumsquartier Wien: Riesen-Segelboot aus Sand

Am Dienstag, den 21. Juni, um 17.00 Uhr wird das goldgelbe Kunstwerk im Beisein des Niederländischen Botschafters, Alphons Hamer, im Museumsquartier präsentiert. Der schönste und gleichzeitig schwierigste Teil der Arbeit sei die detaillierte Rückseite des Bootes, erklärte Lars Borst, der seit zwei Tagen an der Skulptur werkt.
Künstler aus den Niederlanden arbeitet im Museumsquartier
Von der aufwendigen Rückseite des Schiffs im Museumsquartierwar aktuell noch nichts zu erkennen. Lediglich der oberste Teil des Wassergefährts war zu sehen. Die große Herausforderung steht also noch bevor. “Ich habe mir das Leben insofern nicht leicht gemacht, als ich mich entschieden habe, wie ich das Schiff gestalte”, so der aus den Niederlanden stammende Künstler. Es handle sich wegen der vielen Details an Segeln, Tauen, Masten und Verzierungen um eine äußerst “schwierige Komposition”: “Aber es ist nicht unmöglich”, scherzte Borst, der seit mittlerweile zwölf Jahren in aller Welt unterwegs ist und pro Jahr bis zu 25 unterschiedlichste Motive aus überdimensionalen Sandwürfeln schnitzt.
Sand wird vor der Bearbeitung im MQ mit Maschinen gepresst
Auf der Hinterseite des Boots werden tierische Meeresbewohner, darunter Pinguine, Robben oder Delfine, zu sehen sein. Das sei der künstlerisch eher wenig anspruchsvolle Part, aber solche Motive seien bei Kindern eben sehr beliebt, so der Sandprofi. Um Monumente dieser Art überhaupt herstellen zu können, wird der mit Wasser befeuchtete Spezialsand vorerst mit Hilfe von Maschinen und Holzeinhausungen so kompakt wie möglich gemacht. Die Motivauswahl hängt mit dem Auftraggeber des Werks, der Niederländischen Botschaft, zusammen. “Wir wurden gebeten, ein typisches niederländisches Sujet zu realisieren”, weshalb man sich für ein historisches Handelsboot aus dem 17. Jahrhundert entschieden habe, erklärte der Projektverantwortliche Marcel Elsjan of Wipper. Er ist Chef der World Sand Sculpting Academy (WSSA), die insgesamt rund 600 Künstler beschäftigt und Aktionen auf allen Kontinenten – und jetzt im Museumsquartier – umsetzt.
Skulptur im Museumsquartier “eher klein”
Beim Segelschiff im Museumsquartier mit einer Grundfläche von vier mal vier Metern und ähnlicher Höhe handle es sich um eine vergleichsweise kleine Skulptur. Zum Vergleich: Das größte WSSA-Projekt wurde 1998 in San Diego realisiert und zeigte die sagenumwobene Stadt Atlantis. Diese war 26 Meter hoch, 350 Meter lang und 150 Meter breit. “Wir mussten sogar Wege über die Baustelle legen, um das Material herbeizuschaffen und das Werk für die Besucher zugänglich zu machen”, erinnerte sich Elsjan of Wipper. Anlass für den ungewöhnlichen Schiffsbau zu Wien ist der Schwerpunkt “Sandsachen und Strandgeschichten” im Rahmen des Spezialprogramms zum zehnjährigen Museumsquartier-Geburtstag.
Das Sand-Schiff im Museumsquartier:
APA/Vienna.at
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