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Museumsbähnle will jetzt „an den Rhein und auf den See“

Bähnle- und Jugendtradition: (v. l.) Oskar Müller, Martina Mätzler und Walter Rüf, Geschäftsführer der Bähnle-Gesellschaft.
Bähnle- und Jugendtradition: (v. l.) Oskar Müller, Martina Mätzler und Walter Rüf, Geschäftsführer der Bähnle-Gesellschaft. ©Peter Strauß
Optimismus und interessante Pläne bei der Jahreshauptversammlung in Bregenz.


Bezau/Bregenz. Bis vor 38 Jahren fuhr das Wälderbähnle von Bezau bis Bregenz – jetzt fuhren die Mitglieder des Museumsbahnvereins wieder von der Wälder Marktgemeinde in die Landeshauptstadt, um bei ihrer 32. Jahreshauptversammlung nicht nur eine erfreuliche Rückschau auf das vergangene Vereinsjahr zu halten, sondern auch neue Ideen für die Zukunft zu präsentieren.

Spektakulärer Bericht

Obmann Dr. Oskar Müller untermalte seinen Bericht mit einem mitreißenden Video, interessanten Bildern und historischen Dokumenten und konnte auch erfreuliche wirtschaftliche Daten präsentieren. So gelang es dem Verein, eine historische Lokomotive in Rügen aufzuspüren und in den Bregenzerwald zu holen. Damit sind nun alle vier Typen von Diesellokomotiven, die in der Geschichte der Wälderbahn im Einsatz waren, wieder „daheim“. Kleines Problem: „Dieser Lok fehlt das Getriebe, aber wir sind diesem auf der Spur . . .“, gab sich Müller zuversichtlich.

Wirtschaftlich sehr solide

Das Vereinsjahr 2017 konnte erfolgreich abgeschlossen werden – die Passagierzahlen lagen im Schnitt der vergangenen Jahre und bei einem Umsatz von rund 282.000 Euro konnte die Gesellschaft einen Überschuss von knapp 3000 Euro erwirtschaften, der Verein verbuchte einen solchen von knapp 14.000 Euro. Geld, das dringend benötigt wird, denn im laufenden Jahr stehen wieder beträchtliche Investitionen an, um die Strecke, Lokomotiven und Rollmaterial in Schuss zu halten.

Über die Region hinaus

Die Jahreshauptversammlung in der Landeshauptstadt war nur ein Vorgeschmack auf weitere Aktivitäten außerhalb des Waldes, denn die Museumsbahn plant Kooperationen mit den Vorarlberg Lines und dem Rheinbähnle. „Wir wollen damit neue Kundenschichten gewinnen und mit Kombiangeboten vor allem Nostalgiefreunde ansprechen“, so Müller. Am Vormittag eine Fahrt mit dem Museumsbähnle und nach dem Mittagessen einen Ausflug an den Rhein und/oder Bodensee ist das Motto für diese Kombiangebote.

Unter den zahlreichen Besuchern der Jahreshauptversammlung war auch der langjährige Schweizer Rheinbauleiter Leo Kalt, seit einigen Wochen Ehrenobmann der Rhein Schauen, dem das Dampflok-Kombiticket ebenfalls ein großes Anliegen ist. Doch nicht nur mit den Rhein-Schauen samt Rheinbähnle und den Vorarlberg Lines gibt es Kooperationen, auch mit einer Nostalgiebahn in Wales wurde eine Partnerschaft abgeschlossen – der „Welshpool & Llanfair Light Railway“. Das ist eine Schmalspurbahn in der walisischen Grafschaft Powys. Die Bahnstrecke ist ungefähr 14 km lang und verbindet die Ortschaften Welshpool und Llanfair Caereinion. Eröffnet wurde die Bahn 1903, ein halbes Jahr nach der Wälderbahn. Doch schon 1931 gab man die Personenbeförderung auf, 1956 auch den Frachtverkehr. Zum 60-Jahr-Jubiläum hatten Nostalgiefans die Museumsbahn 1963 wieder in Betrieb genommen. U. a. werden Fahrzeuge der Zillertalbahn eingesetzt, da auch in Wales eine Spurweite von 762 Millimetern (Zillertal und Wälderbahn 760 Millimeter) besteht.

Juppenwagen wird gebaut

Nach dem erfolgreichen und vor allem für Fotografen spektakulären „Trachten- und Juppentag“ im Vorjahr will der Museumsbahnverein diese Traditionspflege noch ausweiten und arbeitet derzeit an einem weiteren Themenwagen. Sehr zur Freude der Wälder Juppen-Pionierin Martina Mätzler.

Zwei Pioniere geehrt

Die Jahreshauptversammlung wurde auch dazu genützt, langjährige Aktivisten zu ehren. Helmut Weber, seit 1987 aktiv, wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Leider konnte er aus gesundheitlichen Gründen an der JHV nicht teilnehmen. Günter Feßler wurde für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt.

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