Moskau konfisziert Milliarden-Vermögen von Gold-Oligarchen

Ein neuer Schlag gegen das russische Unternehmertum sorgt international für Aufsehen.
Die russische Generalstaatsanwaltschaft will umfangreiche Vermögenswerte des Milliardärs Konstantin Strukow und seiner Familie verstaatlichen. Laut staatlicher Nachrichtenagentur Tass sollen darunter auch Anteile am Bergbauunternehmen Juschuralzoloto PJSC sein, dem viertgrößten Goldminenbetreiber des Landes. Die Maßnahme ist Teil einer Klage, die auf mutmaßlich rechtswidrige Eigentumsverhältnisse zurückgeht.
Ermittlungen und Verstaatlichungspläne
Der 66-jährige Strukow wird beschuldigt, sich während seiner Zeit als Amtsträger unrechtmäßig Vermögen angeeignet zu haben. Ermittler durchsuchten laut RBC kürzlich die Firmenzentrale von Juschuralzoloto in Tscheljabinsk im Ural. Die nächste gerichtliche Anhörung dazu ist für den 8. Juli vor einem Bezirksgericht in Tscheljabinsk anberaumt, wie Interfax unter Berufung auf die Pressestelle des Gerichts berichtete. Stellungnahmen seitens des Unternehmens blieben bisher aus.
Strukows Tochter mit Schweizer Pass
Besonders brisant: Teile des Vermögens sollen offiziell Strukows Tochter Alexandra gehören, die die Schweizer Staatsbürgerschaft besitzt. Nach russischem Recht dürfen Amtsträger keine privaten Geschäftsinteressen verfolgen. Strukow war bis vor Kurzem Abgeordneter im Regionalparlament von Tscheljabinsk und Mitglied der Partei Einiges Russland.
Vermögensverluste in Milliardenhöhe
Das Forbes-Magazin schätzt Strukows Vermögen auf rund 1,9 Milliarden US-Dollar. Sein zentraler Vermögenswert ist Juschuralzoloto, das seit 2023 an der Moskauer Börse gelistet ist. Die Aktien des Unternehmens gerieten in den vergangenen Tagen unter Druck. Strukow war zuvor auch am in London notierten Goldförderer Petropavlovsk beteiligt.
Sanktionen und politische Risiken
Strukow steht auf Sanktionslisten der USA, der EU und Großbritanniens. Der Fall zeigt, wie stark sich das rechtliche Klima für Unternehmer in Russland verschärft hat. Seit Beginn der Invasion in der Ukraine 2022 hat der russische Staat Vermögenswerte in großem Umfang zurückgefordert – besonders bei Unternehmern mit Auslandsbezug oder politischer Vergangenheit.
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