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Moskau beschoss im Georgienkrieg eigene Luftwaffe

Die russische Armee hat sich Presseberichten zufolge einen Teil ihrer Verluste im Südkaukasus-Krieg vor elf Monaten mit dem Beschuss der eigenen Flugzeuge selbst zugefügt. Mindestens drei der sechs verlorenen russischen Kampfbomber seien von der eigenen Luftabwehr abgeschossen worden.

Das berichteten Tageszeitungen in Moskau am Freitag übereinstimmend unter Berufung auf das Fachmagazin “Moscow Defense Brief”. Militärs hätten der nichtstaatlichen Zeitschrift die Abschüsse bestätigt, hieß es. Vize-Generalstabschefs Anatoli Nogowizyn bezeichnete die Informationen als “bösartige Unterstellungen”, die er nicht weiter kommentieren wolle.

Den Berichten zufolge verfügten die russischen und die verbündeten südossetischen Kräfte im August 2008 nur über “völlig ungenaue Angaben” über die eigenen und die gegnerischen georgischen Einheiten. Es sei zusätzlich auf “schlecht ausgebildete Piloten” zurückzuführen, dass an den fünf Kriegstagen mindestens drei russische Maschinen durch “friendly fire” abgeschossen worden sei, hieß es.

Der Südkaukasus-Krieg war von einem georgischen Angriff auf das abtrünnige Gebiet Südossetien ausgelöst worden. Russische Einheiten waren daraufhin ins Nachbarland einmarschiert und hatten vorübergehend Teile des georgischen Kerngebiets besetzt. Seit dem Waffengang hält Moskau tausende Soldaten in Südossetien und dem ebenfalls abtrünnigen Abchasien stationiert. Der Kreml hat beide Gebiete trotz internationaler Proteste als unabhängig anerkannt.

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