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Mordfall Israilov - Nummer sechs von neun Verdächtigen enthaftet

Nur mehr drei von neun Verdächtigen sitzen im Mordfall Umar Israilov in Wien in U-Haft, darunter einer der mutmaßlichen Mörder sowie der Fluchtfahrer. Rund zwei Wochen nachdem der 27-jährige Tschetschene am 13. Jänner erschossen worden war, nahm die Polizei bei länderübergreifenden Hausdurchsuchungen sieben Landsmänner des Getöteten fest.

 Bis auf einen Mann wurden alle mangels Beweisen bereits wieder enthaftet. Zuletzt entschied das Gericht laut Sprecher Christian Gneist am Montag bei der Haftprüfung für die Entlassung des sechsten Verdächtigen.

Die Staatsanwaltschaft focht die Entscheidung nicht an. Von Behördensprecher Gerhard Jarosch gab es dazu kein Kommentar. Zu dem Mordfall könne man derzeit nichts Neues sagen, betonte er. Noch in U- Haft sitzt neben einem Tschetschenen, der bei der Großaktion als Beitragstäter verhaftet wurde, Landsmann Otto K., der den Fluchtwagen gefahren haben soll. Turpal Ali J. ist Verdächtiger Nummer drei. Er wurde am 19. Februar in Polen verhaftet und Ende März nach Österreich ausgeliefert. Der Mann stammt ebenfalls aus Tschetschenien und gilt als einer der beiden Mörder, die Israilov verfolgt haben sollen. Geschossen haben soll allerdings ein noch flüchtiger Komplize.

Umar Israilov war nach einer Verfolgungsjagd von zwei Männern in Wien-Floridsdorf auf offener Straße erschossen worden. Drei Projektile trafen den 27-Jährige, der mehrmals vergeblich um Polizeischutz gebeten hatte. Die Familie des Opfers sowie seine Anwälte sprach nach der Tat von einer Verfolgung durch Männer des Tschetschenen-Präsidenten Ramsan Kadyrow. Dieser wies die Anschuldigungen in einem Interview mit der Tageszeitung “Die Presse” zurück. (

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