"Morden und Lügen" und wieso André Pilz nun seinen Skinhead-Roman verfilmt

Die Art des ruhigen und zunächst introvertiert wirkenden Schriftstellers lässt wohl kaum darauf schließen, womit sich der 50-Jährige in seinen Büchern beschäftigt. VOL.AT besuchte Erfolgsautor André Pilz in seinem Elternhaus.
Skinhead-Roman wird verfilmt
Wie so oft trügt der Schein. Nach seinem Geschichte- und Politik-Studium in Innsbruck jobbte der gebürtige Hohenweiler auf dem Flughafen oder als Museumswärter, bevor ihn der Ruf der schreibenden Zunft ereilte.

In seinem Debütroman "No llores, mi querida – Weine nicht, mein Schatz (2005)" verarbeitet der damals leidenschaftliche Fußballfan seine Erfahrungen mit der Skinhead- und Ultra-Szene in den heimischen Fankurven und sorgte international für Aufsehen.
Aktueller Kriminal-Thriller:
"Morden und Lügen"
VOL.AT traf den charismatischen Autor in der ehemaligen Gitarrenwerkstatt seines Vaters in Hohenweiler und sprach mit ihm über seinen neuen Kriminalroman "Morden und Lügen", seinen Schreibstil und warum er mit seiner Prosa den Menschen und sich selbst den Spiegel vorhält.
André Pilz über sein aktuelles Buch:
In seinem jüngsten Kriminalthriller "Morden und Lügen", erschienen im Suhrkamp Verlag, beschäftigt sich der Autor mit einem "Cold Case", einem 16 Jahre lang zurückliegenden Mord an einer jungen Studentin. Als sich im selben Milieu erneut ein Gewaltverbrechen abspielt, kommen rätselhafte Verbindungen zum Mord in der Vergangenheit ans Licht. "Die Rezeption war bisher sehr gut, auch wenn sich einige Leser meiner früheren Bücher über den etwas anderen Schreibstil verwundert gezeigt haben", informiert André Pilz im Gespräch mit VOL.AT. Die Figur des Autors Jan, der sich im Verlauf der Handlung selbst hinterfrage, trage durchaus auch autobiografische Züge.

André Pilz über Radikalismus und Diskriminierung im Netz:
Pilz ist bekannt für die Auseinandersetzung mit kritischen Themen und das nicht erst seit seinem Debütroman, der sich dem Skinhead-Milieu widmet. Für den Schriftsteller sei es wichtig, zu wissen, worüber man schreibe. Themen wie Rassismus, Diskriminierung und Ressentiments gegenüber Minderheiten oder Bevölkerungsgruppen bewegen seine Leser immer wieder aufs Neue. "Mit meiner Literatur möchte ich etwas auslösen, sie soll mein Publikum treffen. Und vielleicht auch der Gesellschaft und in gewisser Weise mir selbstb den Spiegel vorhalten", führt der 50-Jährige weiter aus.

André Pilz über die Verfilmung seines Skinhead-Romans:
Neben einem neuen Roman beschäftigt sich der Autor aktuell mit einer Adaption seines Debütromans für die Leinwand, was ihn durchaus vor große Herausforderungen stelle: "Ich muss gestehen, dass ich viele Passagen in dem Buch heute nicht mehr so veröffentlichen würde. Interessanterweise hat mein Buch sowohl bei Lesern aus dem linken, als auch aus dem rechten Lager, Anklang gefunden. Für die Filmfassung möchte ich den Stoff neu überarbeiten und in die Gegenwart holen."

Skinhead und Hooligan verliebt
sich in mexikanische Studentin
Die Geschichte des Skinheads und Hooligans Rico Steinmann, der sich in eine mexikanische Studentin verliebt, wird also in überarbeiteter Form über die Bildschirme flimmern. Und wohl wie die damals in Berlin von Regisseur Robert Borgmann umgesetzte Bühnenversion seines Buchs unter dem Titel "Weine nicht" für Gesprächsstoff sorgen.
Hier das ganze Interview mit Erfolgsautor André Pilz:
(VOL.AT)
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Herzlichen Dank für deine Zusendung.