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Moody's prüft Herabstufung der Kreditwürdigkeit Portugals

Die US-Ratingagentur Moody's prüft eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit Portugals. Die Bonität des hoch verschuldeten Euro-Landes könnte um eine oder zwei Noten gesenkt werden, teilte Moody's am Dienstag in London mit.

Für Euro-Wackelkandidat Portugal kommt es voraussichtlich bald zum Schwur: Die Ratingagentur Moody’s wird möglicherweise binnen drei Monaten den Daumen über den Euro-Wackelkandidaten senken, wie die Bonitätswächter am Dienstag mitteilten. Somit könnten ausgerechnet vor der im April anstehenden Milliardenschweren Kapitalaufnahme am Markt die Kosten für den Schuldendienst weiter in die Höhe schnellen. Moody’s hegt bereits gewisse Zweifel daran, dass sich Portugal künftig überhaupt noch zu vertretbaren Zinsen am Markt refinanzieren kann. Der Euro-Rettungsschirm könnte nach Ansicht der Agentur zumindest kurzfristig eine Lösung bieten.

Der auch ins Visier der Märkte geratene Nachbar Spanien spürt ebenfalls den Druck der Märkte. Bei der letzten Anleihe-Auktion in diesem Jahr musste das Land den Investoren erneut höhere Zinsen bieten. Dennoch versicherte die Regierung in Madrid, dass sie 2011 beim Schuldendienst nicht in die Bredouille geraten wird. EU-Ratspräsident Herman van Rompuy versprach unterdessen, falls nötig mehr zu tun, um die Stabilität der Eurozone zu sichern. Von den wirtschaftlichen Fundamentaldaten sei das Währungsgebiet aber gesund, betonte van Rompuy in Budapest.

2011 muss das wachstumsschwache und mit großen Haushaltsproblemen kämpfende Portugal seinen Gläubigern insgesamt 9,5 Mrd. Euro zurückzahlen. Knapp die Hälfte davon wird im April fällig. Gleichzeitig gilt es, 2011 ein Haushaltsloch von 10,75 Mrd. Euro durch neue Schulden zu stopfen. An den Märkten herrscht nach Ansicht des Unicredit-Analysten Michael Rottmann “ein latentes Unwohlsein”, weil eine Herabstufung die Refinanzierung erschweren dürfte. “Und so steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein nächstes Land unter den Rettungsschirm muss”, sagt der Unicredit-Mann. Dass sich die Marktreaktionen dennoch in Grenzen halten, sei auf “einen gewissen Gewöhnungseffekt” zurückzuführen. Der Euro gab nach der Mitteilung jedoch leicht nach.

Die Zahlungsfähigkeit Portugals steht für Moody’s nicht zur Debatte. Falls sich Portugal dennoch unter den vorläufigen Rettungsschirm flüchten sollte, könnte es in eine Zwickmühle geraten: So würde eine Annahme der Milliardenhilfen in der Schuldenkrise auf kurze Sicht zwar zum Abbau der Unsicherheit führen, erklärte die Agentur. Andererseits dürfte die Unsicherheit aber dann zunehmen, ob sich das Land auf mittlere Sicht am Kapitalmarkt refinanzieren könne. Bisher hat sich Irland als einziges Land unter den von EU und Internationalem Währungsfonds aufgespannten Rettungsschirm geflüchtet. Bereits zuvor war das klamme Griechenland aufgefangen worden. Wegen der angespannten Haushaltslage in vielen europäischen Staaten waren zuletzt weitere Länder an den Märkten unter Druck geraten: neben Portugal auch der Nachbar Spanien.

Dieses ebenfalls mit hohen Defiziten kämpfende südeuropäische Land hat bei seiner letzten Auktion in diesem Jahr am Kapitalmarkt ohne Probleme knapp vier Mrd. Euro eingesammelt. Das südeuropäische Land musste den Investoren bei der Emission von drei- und sechsmonatigen Geldmarktpapieren allerdings etwas höhere Zinsen bieten als zuletzt. Die Nachfrage nach den Papieren war zugleich wesentlich größer als das Angebot: Die Auktionen im Gesamtvolumen von 3,88 Mrd. Euro waren 2,1- beziehungsweise 5,1-fach überzeichnet. Wirtschaftsministerin Elena Salgado geht davon aus, dass das Land auch im nächsten Jahr keine Probleme mit dem Schuldendienst haben wird.

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hatte Spanien jüngst empfohlen, den Sparkurs in der Schuldenkrise zu forcieren – etwa durch eine Anhebung der Mehrwertsteuer. Der EU-Staat hatte erst Anfang dieses Jahres die Rezession hinter sich gelassen. Doch kommt das nach dem Platzen einer Immobilienblase geschwächte Land nicht recht auf die Beine. Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero hat jedoch ausgeschlossen, dass er Hilfen aus dem Euro-Rettungsschirm beantragen wird.

Für Euro-Wackelkandidat Portugal kommt es voraussichtlich bald zum Schwur: Die Ratingagentur Moody’s wird möglicherweise binnen drei Monaten den Daumen über den Euro-Wackelkandidaten senken, wie die Bonitätswächter am Dienstag mitteilten. Somit könnten ausgerechnet vor der im April anstehenden Milliardenschweren Kapitalaufnahme am Markt die Kosten für den Schuldendienst weiter in die Höhe schnellen. Moody’s hegt bereits gewisse Zweifel daran, dass sich Portugal künftig überhaupt noch zu vertretbaren Zinsen am Markt refinanzieren kann. Der Euro-Rettungsschirm könnte nach Ansicht der Agentur zumindest kurzfristig eine Lösung bieten.

Lissabon/Madrid. Der auch ins Visier der Märkte geratene Nachbar Spanien spürt ebenfalls den Druck der Märkte. Bei der letzten Anleihe-Auktion in diesem Jahr musste das Land den Investoren erneut höhere Zinsen bieten. Dennoch versicherte die Regierung in Madrid, dass sie 2011 beim Schuldendienst nicht in die Bredouille geraten wird. EU-Ratspräsident Herman van Rompuy versprach unterdessen, falls nötig mehr zu tun, um die Stabilität der Eurozone zu sichern. Von den wirtschaftlichen Fundamentaldaten sei das Währungsgebiet aber gesund, betonte van Rompuy in Budapest.

2011 muss das wachstumsschwache und mit großen Haushaltsproblemen kämpfende Portugal seinen Gläubigern insgesamt 9,5 Mrd. Euro zurückzahlen. Knapp die Hälfte davon wird im April fällig. Gleichzeitig gilt es, 2011 ein Haushaltsloch von 10,75 Mrd. Euro durch neue Schulden zu stopfen. An den Märkten herrscht nach Ansicht des Unicredit-Analysten Michael Rottmann “ein latentes Unwohlsein”, weil eine Herabstufung die Refinanzierung erschweren dürfte. “Und so steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein nächstes Land unter den Rettungsschirm muss”, sagt der Unicredit-Mann. Dass sich die Marktreaktionen dennoch in Grenzen halten, sei auf “einen gewissen Gewöhnungseffekt” zurückzuführen. Der Euro gab nach der Mitteilung jedoch leicht nach.

Die Zahlungsfähigkeit Portugals steht für Moody’s nicht zur Debatte. Falls sich Portugal dennoch unter den vorläufigen Rettungsschirm flüchten sollte, könnte es in eine Zwickmühle geraten: So würde eine Annahme der Milliardenhilfen in der Schuldenkrise auf kurze Sicht zwar zum Abbau der Unsicherheit führen, erklärte die Agentur. Andererseits dürfte die Unsicherheit aber dann zunehmen, ob sich das Land auf mittlere Sicht am Kapitalmarkt refinanzieren könne. Bisher hat sich Irland als einziges Land unter den von EU und Internationalem Währungsfonds aufgespannten Rettungsschirm geflüchtet. Bereits zuvor war das klamme Griechenland aufgefangen worden. Wegen der angespannten Haushaltslage in vielen europäischen Staaten waren zuletzt weitere Länder an den Märkten unter Druck geraten: neben Portugal auch der Nachbar Spanien.

Dieses ebenfalls mit hohen Defiziten kämpfende südeuropäische Land hat bei seiner letzten Auktion in diesem Jahr am Kapitalmarkt ohne Probleme knapp vier Mrd. Euro eingesammelt. Das südeuropäische Land musste den Investoren bei der Emission von drei- und sechsmonatigen Geldmarktpapieren allerdings etwas höhere Zinsen bieten als zuletzt. Die Nachfrage nach den Papieren war zugleich wesentlich größer als das Angebot: Die Auktionen im Gesamtvolumen von 3,88 Mrd. Euro waren 2,1- beziehungsweise 5,1-fach überzeichnet. Wirtschaftsministerin Elena Salgado geht davon aus, dass das Land auch im nächsten Jahr keine Probleme mit dem Schuldendienst haben wird.

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hatte Spanien jüngst empfohlen, den Sparkurs in der Schuldenkrise zu forcieren – etwa durch eine Anhebung der Mehrwertsteuer. Der EU-Staat hatte erst Anfang dieses Jahres die Rezession hinter sich gelassen. Doch kommt das nach dem Platzen einer Immobilienblase geschwächte Land nicht recht auf die Beine. Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero hat jedoch ausgeschlossen, dass er Hilfen aus dem Euro-Rettungsschirm beantragen wird.

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