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Österreich gewinnt auch in Montenegro und bleibt weiterhin ungeschlagen

Österreich jubelt auch in Montenegro
Österreich jubelt auch in Montenegro ©APA
Österreich gewinnt das Spiel in Montenegro mit 3:2 und drehte dabei einen zweimaligen Rückstand.
MNE-AUT 2:3

Während die österreichische Nationalmannschaft die Qualifikation für die Euro 2016 in Frankreich ja bereits mit dem furiosen 4:1-Erfolg in Schweden endgültig fixiert hatte, ging es für den heutigen Gegner Montenegro noch um ein mögliches Ticket für die Großveranstaltung im kommenden Sommer. Für die rot-weiß-rote Auswahl war diese Partie in Podgorica dennoch alles andere als unwichtig, da es im Hinblick auf die Topfeinteilung für die Gruppenauslosung darum ging etwas Zählbares mitzunehmen, um den Platz in Topf 2 zu sichern.

Offensivspiel ohne Präzision

Teamchef Marcel Koller schickte zu Beginn die exakt gleiche Elf auf den Rasen wie beim letzten Spiel in Solna. Bei Montenegro nahm Inter Mailand Akteur Jovetic angeschlagen auf der Bank Platz. Die ersten wirklich nennenswerten Szenen aus heimischer Sicht gab es dann nach gut 13 Minuten. Gefahr resultierte aus zwei Eckbällen, Prödl und Janko verpassten die Führung für das ÖFB-Team jeweils nur knapp. Ansonsten spielte sich vor beiden Toren eher wenig ab, Österreich stand in der Defensive zunächst noch gut, im Offensivspiel war die Koller-Elf allerdings zu ungenau, es fehlte die nötige und zuletzt gezeigte Präzision.

Vucinic mit der Führung

Etwas mehr als eine halbe Stunde war absolviert, da gingen die Gastgeber dann aber in Führung. Dragovic konnte einen hohen Ball in den Strafraum nicht richtig klären, Vucinic nahm die Kugel mit der Schulter bzw. mit dem Oberarm mit – was das Schiedsrichter-Team aus Italien allerdings übersah – und bezwang Almer zum 1:0. Damit musste das österreichische Team in dieser EM-Qualifikation erstmals einem Rückstand hinterherlaufen. Vor dem Pausenpfiff ging von Alaba & Co. keine weitere Gefahr mehr aus, Montenegro war nun die aktivere Mannschaft und ging mit der knappen Führung in die Katakomben.

Nach Seitenwechsel durfte sich Alaba dann an einem Freistoß aus großer Distanz versuchen, sein Schuss aus gut 30 Metern ging nur knapp über den gegnerischen Kasten. Wenig später kam nach einer Ecke der aufgerückte Prödl an die Kugel, aber der England-Legionär konnte auch aus dieser Situation kein Kapital schlagen. Wenn schnell gespielt wurde, entstand auch Gefahr, wie beispielsweise in der 54. Spielminute, als sich Fuchs links durchsetzte und Alaba in der Mitte bediente, dieser aber verzog.

Janko trifft zum 1:1

Nur wenige Augenblicke später war es dann aber so weit. Harnik konnte sich auf der rechten Seite schön durchsetzen, ließ einen Gegenspieler mit einem Haken aussteigen und bediente Janko, der aus kurzer Distanz zum 1:1 einschieben konnte. Dieser Treffer tat dem ÖFB-Team richtig gut, die Mannschaft von Marcel Koller war in dieser Phase nun spielbestimmend. Nach einer Stunde war auch die Chance zur Führung da, einen schönen Schuss von Arnautovic musste der montenegrinische Keeper  Poleksic mit einer starken Parade abwehren.

Schiedsrichter-Gespann benachteiligt Österreich

Weniger später zappelte die Kugel erneut im Netz, Junuzovic hatte mit einem herrlichen Schuss getroffen. Zuvor hatte der italienische Unparteiische aber fälschlicherweise auf Foul entschieden und erkannte den eigentlich völlig regulären Treffer nicht an. Auf der Gegenseite musste sich dann Almer gegen Beciraj geschlagen geben, der nach einer Ecke an der Strafraumgrenze zum Abschluss kam und zum 2:1 ins lange Eck verwerten konnte. Auch in dieser Szene muss man allerdings über die Schiedsrichter sprechen, denn in dieser Situation hätte man auch ohne Weiteres auf Abseits entscheiden können, da Vucinic zwar den Ball nicht mehr berührte, aber Almer die Sicht versperrte und damit zumindest indirekt ins Spielgeschehen eingriff.

Solo-Lauf von Arnautovic

In Minute 78 fand dann Harnik die Chance zum neuerlichen Ausgleich vor, er fand in dieser Situation aber seinen Meister in Keeper Poleksic. War die erste Halbzeit noch arm an Höhepunkten, so gab es in den zweiten 45 Minuten reihenweise spektakuläre Aktionen auf beiden Seiten. So verhinderte Almer beispielsweise die Entscheidung, als er gegen Mandic mit einer Glanztat retten musste. 81 Minuten vor dem Ende fiel dann der hochverdiente Ausgleichstreffer für die rot-weiß-rote Auswahl. Arnautovic setzte auf der linken Seite zum Solo an, der Stoke-Legionär marschierte einmal quer durch den Strafraum und zog dann von der rechten Seite ab und bezwang Poleksic zum 2:2.

Nach einem Eckball lag der Tor schon wieder im Netz von Montenegro, der Treffer wurde aber erneut nicht anerkannt. Dieses Mal lag der Referee Orsato aber ausnahmsweise richtig, der eingewechselte Okotie stand im Abseits. Drei Minuten vor dem Abpfiff verlor Vucinic die Nerven, der nach einem Foulspiel und der anschließenden gelben Karte nicht aufhörte zu reklamieren und mit Gelb-Rot folgerichtig des Feldes verwiesen wurde. Auch Trainer Brnovic musste in dieser hektischen Schlussphase auf die Tribüne.

Joker Sabitzer mit der Entscheidung

In der fünf Minuten dauernden Nachspielzeit sollte dann doch noch die Gerechtigkeit siegen. Der eingewechselte Sabitzer stand im gegnerischen Strafraum goldrichtig und traf mit einem strammen Schuss zum 3:2. Am Ende siegte die Koller-Elf nach zweimaligem Rückstand dank klarer Leistungssteigerung nach der Pause verdient und bleibt damit in der laufenden EM-Qualifikation ungeschlagen. Das Team bewies nach den Fehlentscheidungen und dem zweimaligen Rückstand nicht nur großartige Moral, sondern stellte auch seine mittlerweile erreichte Reife unter Beweis. Am Montag findet im ausverkaufen Ernst Happel Stadion dann das letzte Spiel gegen Liechtenstein statt.

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