„Neuorientierung“ – damit sind die Spitzenvertreter vom Stand Montafon als Betreiber eines neuen Heimatmuseums für die Talschaft in Schruns seit 20. November beschäftigt. An diesem Sonntag hatten nämlich 1378 Schrunser die Frage, „Soll die Marktgemeinde Schruns durch eine Änderung des Bebauungsplanes die baurechtlichen Voraussetzungen für einen Museumsneubau nach dem vorliegenden Siegerprojekt im Ortszentrum schaffen?“ mit Nein beantwortet. Lediglich 388 der 3002 Wahlberechtigten hatten für das Vorhaben votiert. Damit landete das Siegerprojekt der international gefragten und preisgekrönten Architekten Bernhard und Stefan Marte zum Bedauern der Befürworter ein für allemal im Papierkorb.
Architektenvorschläge prüfen
Die Gegner des Vorhabens, die mit Blick auf die Architektur der Brüder Marte von einem „Betonklotz“ sprachen, hatten sich damit durchgesetzt. Noch habe zwar keine Sitzung der zehn Talschaftsbürgermeister, von denen sich neun für das Projekt der Brüder Marte ausgesprochen hatten, stattgefunden, sagt Rudi Lerch als Montafoner Standesrepräsentant auf Anfrage der VN. „Es gab bisher lediglich inoffizielle Gespräche unter den Montafoner Bürgermeistern“, betont Lerch und verweist auf eine geplante Standessitzung im Jänner. Noch stehe die Vorgangsweise nicht fest. Er persönlich, so Lerch, spreche sich für das Beibehalten des Museumsstandortes Schruns aus. Darüber hinaus sollten in der Folge die im Architektenwettbewerb zweit- und drittgereihten Planvorschläge der Architekturbüros Cukrowitz-Nachbaur und Gert Forer-Unterpertinger im Hinblick auf ihre Machbarkeit unter die Lupe genommen werden.
6000 Objekte harren der Dinge
Im Schrunser Heimatmuseum drängt die Zeit. Dort geht man davon aus, dass es bis Februar zumindest im Hinblick auf rund 6000 Objekte, die derzeit im Museum „alles andere als ideal gelagert werden müssen“, zu einer Lösung kommt. Diese Frage hat für Museumsdirektor Michael Kasper „oberste Priorität“. Immerhin befinden sich unter den Objekten auch historisch wichtige Gemälde.
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