In den Gesprächen mit Premierminister Ivo Sanader (Kroatische Demokratische Gemeinschaft/HDZ) und Finanzminister Ivan Suker sollen vor allem der künftige EU-Beitritt Kroatiens erörtert werden, teilte das Kabinett des Finanzministers am Mittwoch in einer Aussendung mit. Darin bezeichnet Molterer Kroatien als Anker der Stabilität in Südost-Europa.
Österreich sei der größte Auslandsinvestor in Kroatien, heißt es in der Aussendung weiter. Das Handelsvolumen ist steigend, die wirtschaftlichen Beziehungen hervorragend. Kroatien ist einer unserer wichtigsten Handelspartner, so Molterer. Er werde auch mit Vertretern österreichischer Firmen in Kroatien zusammentreffen und am feierlichen Abschluss eines von der Österreich und der EU unterstützten Twinning-Projekts für Reformen bei den kroatischen Finanzbehörden bei der Modernisierung des Steuersystems teilnehmen.
Die positive Rolle Kroatiens auf dem Westbalkan strich am Mittwoch auch Außen-Staatssekretär Hans Winkler (V) bei einer Tagung des Instituts für Donauraum und Mitteleuropa (IDM) in Wien hervor. Die Reformarbeit der kroatischen Regierung unter Premierminister Ivo Sanader hat zu bemerkenswerten Fortschritten auf allen Ebenen geführt – ein Beispiel dafür, welche Fortschritte möglich sind, wenn demokratische und marktwirtschaftliche Reformen konsequent umgesetzt werden, sagte der Staatssekretär in einer Aussendung des Außenministeriums. Kroatien sei heute eine der Hoffnungsregionen Europas, mit der Österreich nicht nur politisch und kulturell, sondern auch wirtschaftlich eng verflochten sei, sagte Winkler.
Im Rahmen der IDM-Tagung wurde auch eine Umfrage kolportiert, der zufolge die Österreicher einem EU-Beitritt Kroatiens wohlgesonnen sind. 48 Prozent der Österreicher begrüßen die EU-Mitgliedschaft des Landes, ergab eine im Juli und August an 1002 repräsentativ ausgewählten Österreicherinnen durchgeführte Befragung. 20 Prozent lehnen einen EU-Beitritt des Landes ab, ein Viertel habe keine Stellung in dieser Frage bezogen, hieß es in einer Aussendung der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE).
Sanader muss sich mit seiner Kroatischen Demokratischen Gemeinschaft (HDZ), die gemeinsam mit der ÖVP der Europäischen Volkspartei (EVP) angehört, am 25. November Parlamentswahlen stellen. Umfragen zufolge kann die HDZ mit einem Sieg gegen die oppositionellen Sozialdemokraten (SDP) rechnen.
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