Sein Vergleich der EU mit dem Dritten Reich hat Andreas Mölzer, Spitzenkandidat der FPÖ für die EU-Wahl, auch am Samstag Kritik eingebracht. Bei der SPÖ wertete man die Aussagen als inakzeptabel, die Grünen sprachen von “Geschichtsrevisionismus der übelsten Sorte”.
Empörung über Mölzer
“Mölzers Dritter-Reich-Vergleich mit der EU macht klar, in welcher Ideologie er stecken geblieben ist: das ist inakzeptabel!”, erklärte SPÖ-Spitzenkandidat Eugen Freund in einer Aussendung. “Wer solche Vergleiche anstellt, sollte sich noch einmal mit der Geschichte in Europa befassen. Was im Dritten Reich geschehen ist, war ein Verbrechen, dass in keinster Form verharmlost werden darf.” Der Vergleich mache deutlich, warum die FPÖ nie Partner der Sozialdemokratie sein könne.
Als politisch “jenseitig und historisch falsch” bezeichnete die Grüne EU-Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek die Aussage. “Mölzers Verharmlosung des Nationalsozialismus auf der einen und Verächtlichmachung der Europäischen Union auf der anderen Seite disqualifiziert ihn als Europaabgeordneten. Der Spitzenkandidat der FPÖ für die Europawahlen ist schon vor der Wahl wieder rücktrittsreif.”
Kritik auch an Strache
Ähnlich sah das auch die Aktion kritischer Schüler_innen (AKS) sowie der Vorsitzende der Sozialistischen Jugend, Wolfgang Moitzi, der auch FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache gefordert sah. Strache müsse “entweder endlich den braunen Sumpf trockenlegen oder sich konsequenterweise zum rechtsextremen Kern seiner Partei bekennen, den er mit seiner Untätigkeit weiterhin schützt und hofiert”.
Bereits am Freitagabend hatte die ÖVP Mölzer scharf kritisiert. Spitzenkandidat Othmar Karas bezeichnete ihn als “Wolf im Schafspelz”, die Wortmeldung sei nicht tolerabel. ÖVP-Generalsekretär Gernot Blümel sah das Ansehen Österreichs beschädigt. “FPÖ-Chef Strache muss endlich die ewiggestrigen Radikalen in seiner Partei in den Griff bekommen.”
(APA)
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