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Moderne Diät könnte Tumorrisiko erhöhen

Experten warnen vor einem neuen Ernährungstrend: Zu viel stark verarbeiteten Lebensmitteln und Zusatzstoffen kann das Krebsrisiko laut Studien erhöhen.
Experten warnen vor einem neuen Ernährungstrend: Zu viel stark verarbeiteten Lebensmitteln und Zusatzstoffen kann das Krebsrisiko laut Studien erhöhen. ©APA/dpa/Sina Schuldt
Ein aktueller Ernährungstrend gerät ins Visier der Medizin: Fachärzte sehen potenziell gesteigertes Krebsrisiko durch bestimmte Zusatzstoffe und Verarbeitungsarten – ein kritischer Blick ist gefragt.

Ein vermeintlich gesunder Ernährungstrend könnte das Krebsrisiko erhöhen.

Flankiert von arm verarbeitetem Fleisch und Zusatzstoffen steht die neue Diät nun im Verdacht, langfristig das Krebsrisiko zu steigern. Mediziner warnen vor möglichen Nebenwirkungen, insbesondere bei regelmäßigem Verzehr hochverarbeiteter Produkte.

Hintergrund und Kontext

Tausende Studien belegen, dass Übergewicht, stark verarbeitete Lebensmittel sowie regelmäßiger Konsum von verarbeitetem Fleisch das Risiko für diverse Krebsarten – u. a. Darm-, Brust- und Prostatakrebs – signifikant steigern können. Der Konsum von ultra-verarbeiteten Lebensmitteln ist mit einem bis zu 10 % höheren Gesamt- und Brustkrebsrisiko verbunden.

Was spricht gegen den Trend?

Gesundheitsfachleute weisen auf mehrere Risiken hin:

  • Hoher Gehalt an Zusatzstoffen, Salz und Zucker in industriell gefertigten Lebensmitteln, die Entzündungen und Übergewicht fördern – beides Krebsfaktoren.
  • Verarbeitetes rotes Fleisch enthält Nitrosamine und Häm-Eisen, die krebserregend sein können.
  • Hochdosierte Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamin A oder Beta-Carotin können bei bestimmten Risikogruppen das Krebsrisiko sogar erhöhen.

Was ist empfehlenswert?

Fachgesellschaften wie die DGE und die Krebsprävention empfehlen eine pflanzenbetonte Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten und Vollkorn – und möglichst wenig stark verarbeiteten Produkten. Ausreichende körperliche Bewegung stärkt die Schutzwirkung zusätzlich.

Fragen und Antworten zu Ernährungstrends und Krebsrisiko

Warum gelten stark verarbeitete Lebensmittel als problematisch?

Sie enthalten oft hohe Mengen an Salz, Zucker, Fett und künstlichen Zusatzstoffen. Diese können Entzündungsprozesse im Körper fördern, Übergewicht begünstigen und Stoffwechselprozesse negativ beeinflussen – alles Faktoren, die mit einem erhöhten Krebsrisiko in Verbindung stehen.

Welche Ernährung empfehlen Experten zur Krebsprävention?

Eine pflanzenbetonte Ernährung mit viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Nüssen. Tierische Produkte sollten nur in Maßen verzehrt werden, insbesondere rotes und verarbeitetes Fleisch. Auch regelmäßige Bewegung spielt eine wichtige Rolle.

Sind Nahrungsergänzungsmittel gefährlich?

In Einzelfällen ja: Hochdosierte Nahrungsergänzungen – etwa mit Beta-Carotin bei Rauchern – können das Risiko für bestimmte Krebsarten laut Studien erhöhen. Generell sollte der Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen über die Ernährung gedeckt werden.

Wie erkennt man „hochverarbeitete“ Produkte im Supermarkt?

Ein Hinweis sind lange Zutatenlisten mit vielen chemisch klingenden Begriffen, künstlichen Aromen, Konservierungsstoffen oder Süßungsmitteln. Produkte, die mehrere Verarbeitungsschritte durchlaufen haben und kaum noch an das Ursprungslebensmittel erinnern, gelten als hochverarbeitet.

Wie groß ist der Einfluss der Ernährung auf das allgemeine Krebsrisiko?

Laut Weltkrebsforschungsfonds ließen sich bis zu 30 % aller Krebserkrankungen durch gesunde Ernährung, ausreichende Bewegung und normales Körpergewicht vermeiden. Ernährung zählt damit zu den wichtigsten beeinflussbaren Risikofaktoren.

Gibt es Unterschiede beim Krebsrisiko je nach Altersgruppe oder Geschlecht?

Ja. Einige Krebsarten wie Brustkrebs treten häufiger bei Frauen auf, Prostatakrebs betrifft ausschließlich Männer. Jüngere Menschen sind seltener betroffen, doch auch bei ihnen können schlechte Ernährungsgewohnheiten langfristig das Risiko steigern.

Wie kann man Kinder frühzeitig an eine gesunde Ernährung gewöhnen?

Wichtig ist ein ausgewogenes Essverhalten im Elternhaus. Frische, unverarbeitete Lebensmittel sollten bevorzugt werden. Gemeinsames Kochen, regelmäßige Mahlzeiten und das Vermeiden von Zucker- und Fertigprodukten fördern langfristig gesunde Gewohnheiten.

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