Im Jahr konfisziert der Zoll in Deutschland Kleidungsfälschungen im Wert von 1,5 Millionen Euro bei aus der Türkei kommenden Urlaubern. Dennoch liegt die Türkei damit noch nicht an erster Stelle in der Fälscherstatistik. Das Land liegt auf den vierten Platz hinter Estland, China und Russland.
Aus der Türkei kommt eine professionell gefälschte Produktpallette beginnend bei Markenkleidung, über Mobiltelefone, CDs bis hin zu DVDs per Schiff oder Post nach Deutschland.
Aber auch in den Koffern der Touristen, die gerne im Türkei-Urlaub die besagten Läden besuchen um günstige Fälschungen zu erwerben, kommen die unechten Marken in andere Länder. Beim Zoll hat man aber nichts zu befürchten, solange der Einkaufswert unter 430 Euro liegt und die Kleidungsstücke zum “selbst tragen” gekauft wurden.
Am Beispiel der Verkäufer in der Türkei lässt sich erkennen, dass auch von der rechtlichen Seite bzw. der Polizei keine strafrechtlichen Konsequenzen zu erwarten sind. Einer dieser Ladenbesitzer meint dazu, dass es natürlich verboten sei, aber die Polizei wegschaut, denn jeder verkauft hier diese “Türkische Originale”, die der Zoll “Fälschungen” nennen würde. Ab und zu würde es schon Kontrollen geben, aber nur nach bestimmten Marken und nach dem Vorlegen einer Anzeige, ergänzt der Verkäufer. Danach geben sich die anderen Läden netzwerkartig Bescheid und die gesuchten Kleidungsstücke werden kurzerhand versteckt.
Markenschützer sehen in der öffentlichen Produktpiraterie wie in der Türkei, die hauptsächlich unbeachtet von den Behörden stattfindet, ein großes Problem. Es wird ein europäischer Standard vom Aktionskreis gegen Produkt- und Markenpiraterie von der Türkei gefordert und auch im Zusammenhang mit den Beitrittsverhandlungen der Türkei mit der EU ist das ein Thema.
Dazu kann der türkische Verkäufer in seinem Laden, in dem sich Levis, G-Star und Marc OPolo Jeans bis unter die Decke häufen, nur ergänzen:Was soll ich machen. Irgendwie muss ich mir ja mein Brot und meine Suppe verdienen. Und die Touristen wollen das.
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