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Mobilitätszuschuss für Menschen mit Behinderung halbiert

Menschen mit Behinderung bekommen weniger Geld für Arbeitsweg
Menschen mit Behinderung bekommen weniger Geld für Arbeitsweg ©APA/THEMENBILD
Der Mobilitätszuschuss für Menschen mit Behinderung wird halbiert. Statt 697 Euro im Vorjahr werden 2025 nur 335 Euro ausbezahlt, bestätigte das Sozialministerium am Montag einen entsprechenden Bericht im "Kurier". Normalerweise hätte der Fahrtkostenbeitrag valorisiert und damit auf rund 720 Euro angehoben werden sollen. Begründet wird der Schritt mit der aktuellen Budgetsituation.

Vorgesehen ist der Mobilitätszuschuss für berufstätige Menschen mit Behinderung, denen die Benutzung öffentlicher Verkehrmittel nicht zumutbar ist. Die Zahlung ist ein Ausgleich für die Mehrkosten durch die Anfahrt mit einem eigenen Auto. Laut "Kurier" könnte sie 2027 ganz gestrichen werden. Auch der Kauf eines Fahrzeugs wird vom Sozialministerium gefördert. Weggefallen ist heuer hingegen schon der Klimabonus, für Behinderte waren das zuletzt 290 Euro im Jahr. Erhalten bleibt entgegen ursprünglicher Pläne die kostenlose Öffi-Jahreskarte für sehbehinderte, blinde und gehörlose Menschen in Wien.

Behindertenvertreter reagierten gegenüber dem "Kurier" unterschiedlich. Rudolf Kravanja, Präsident des ÖZIV-Bundesverbandes, übte Kritik an der Maßnahme: "Damit werden Behinderte wieder zu Bittstellern, die sich vielleicht auf Spendensuche begeben müssen. Wir alle wollen aber ein selbstbewusstes, selbstständiges Leben." Martin Ladstätter vom Verein "Bizeps" zeigte Verständnis für notwendige Einsparungen und forderte die Konzentration "auf das wirklich Notwendige" wie persönliche Assistenz am Arbeitsplatz, Entgeltbeihilfen und Schulungen.

(APA)

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