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Mitterlehner: Forschungsförderung bringt mehr als Investitionsanreize

Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner.
Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner. ©APA
Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (V) sieht in der Forschung und Innovation den wichtigsten Konjunkturmotor und will deshalb die Forschungstätigkeit von Unternehmen verstärkt fördern.

“Ich bin nicht der Meinung, dass wir hier mit Zuwachsprämien und anderen Investitionsanreizen agieren sollten”, sagte der Minister am Freitag bei einer Pressekonferenz in Wien. “Es gibt eine zweite Komponente, die ist wesentlich besser, das ist Forschung und Entwicklung, die uns in der Wettbewerbsfähigkeit nach oben gebracht hat.”

Forschung und Entwicklung helfen gegen Krise

“In den Jahren nach der Krise haben F&E-intensive Betriebe das Wachstum getragen”, betonte Mitterlehner. Beim “Competitiveness Index” des World Economic Forum habe sich Österreich 2011 gegenüber dem Vorjahr vom 19. auf den 16. Rang unter 144 Ländern verbessert und damit die Trendwende geschafft. Positiv entwickelt hätten sich zuletzt u.a. die F&E-Ausgaben der Unternehmen. Ein Problem sei jedoch die Verfügbarkeit von Forschungspersonal, wo man sich leicht verschlechtert habe.

Rekordausgaben für Forschung und Entwicklung

Für Forschung & Entwicklung würden heuer 8,6 Mrd. Euro ausgegeben, das sei ein neuer Rekordwert, berichtete Mitterlehner. Etwa zwei Drittel dieser Ausgaben kommen von den Unternehmen, der Rest von der öffentlichen Hand. Man habe hier mit 2,8 Prozent des BIP die fünfthöchste Quote in der EU. “Wir haben uns vor allem deswegen gesteigert, weil wir die Forschungsprämie von 8 auf 10 Prozent erhöht haben.” Der Deckel für die Auftragsforschung sei rückwirkend ab 1. Jänner für 2012 von 100.000 Euro auf 1 Mio. Euro angehoben worden.

Wifo bestätigt F&E als Konjunturmotor

Das die Förderung von Forschung & Entwicklung das beste Konjunkturpaket sei, belege auch eine aktuelle Wifo-Studie, sagte Mitterlehner. Diese Untersuchung zeige, dass Unternehmen umso mehr neue Arbeitsplätze schaffen würden, je höher ihre Forschungsintensität sei. Solche Unternehmen würden auch mehr exportieren und seien auch deutlich krisenfester.

Genügend Mittel vorhanden

Fördermittel seien nicht knapp, erklärte der Minister. “Wir haben für 2012 und 2013 noch beträchtliche Mittel zur Verfügung.” Für 2012 seien aus der FFG (Forschungsförderungsgesellschaft) noch 99 Mio. Euro und für 2013 noch 406 Mio. Euro zu vergeben. Dazu kämen aus Mitteln des 7. EU-Rahmenprogramms für die zwei Jahre noch rund 200 Mio. Euro. Eine durchwegs positive Bilanz für das laufende Jahr zog auch FFG-Geschäftsführerin Henrietta Egerth. “Wir haben 8 Prozent mehr Projekte bis jetzt abgewickelt, wir haben 12 Prozent mehr Beteiligungen in den Projekten der Forschungsförderungsgesellschaft, das Projektvolumen ist um 11 Prozent gestiegen.” Und auch die ganz konkret geschaffenen Arbeitsplätze hätten um 4 Prozent zugenommen.

Kooperation mit Universitäten

Gemeinsam mit den Universitäten habe man ein neues Ausbildungsprogramm gestartet, berichtete Mitterlehner, für das 10 Mio. Euro zur Verfügung stünden. Dabei gehe es um die Qualifizierung von Forschungsmitarbeitern, in verschiedenen Branchen, wobei der Schwerpunkt auf Kleinen und Mittleren Unternehmen liege.

(APA)

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