Die Zahlen der Kreuzfahrt- Buchungen gehen ständig nach oben, die großen Reedereien lassen ein Schiff nach dem anderen von Stapel. Nicht von ungefähr das Konzept des Urlaubs auf dem Wasser ist so einfach wie genial: Denn entgegen der Meinung alteingesessener Landratten verbringt man den Großteil des zumindest bewußten Aufenthalts nicht auf dem Schiff, sondern bei diversen Landausflügen auf der ganzen Welt.
Schwimmende Hotels
Das schwimmende Hotel fungiert lediglich als Basis, bis auf ein bis zwei reine Seetage liegt man tagsüber stets in oder vor dem Hafen irgendeiner Insel und erkundet die Umgebung auf einem der geführten Ausflüge. Oder man ist überhaupt auf eigene Faust unterwegs als Regel gilt lediglich, dass alle bis zum Auslaufen wieder an Bord sind, sonst kann das Hinterherfliegen teuer werden. Das Angebot an Schiffen ist schon jetzt beinahe unüberschaubar, jährlich kommen mehrere Neubauten dazu. Das Schlagwort heißt groß, größer, am größten denn die schwimmenden Kleinstädte brauchen natürlich nicht so viel mehr Treibstoff und Personal, wenn man statt 1500 auch mal zwei bis dreimal so viele Passagiere draufpackt. Statt des einen Theaters gibt es dann halt zwei, plus einen riesigen Wellness-Bereich, ein Shopping-Center, einen Fitnessklub, eine Kletterwand, mehrere Swimming-Pools, und so weiter. Viele schätzen den Trubel, Poolpartys und Animation, auch wenn man bis zum Ende der ein- bis zweiwöchigen Tour noch gar nicht alle Urlauber an Bord gesehen hat.
Tradition der Großsegler
Es gibt aber auch einen Gegentrend, und der heißt, auf kleinen und feinen Schiffen erholsamer unterwegs zu sein. Ein besonderes Beispiel sind die Windjammer, wie etwa die Star Flyer, die im Sommer 2011 ebenso wie ihr Schwesterschiff, die Star Clipper, wieder im Mittelmeer unterwegs sein wird. Lediglich 115 Meter lang und 15 Meter breit sind die baugleichen Schwesterschiffe, die 74-köpfige Besatzung kümmert sich um höchstens 170 Passagiere. Wobei man natürlich auch auf diesen Kähnen auf entsprechenden Komfort keineswegs verzichten muss: Marmor-Duschen in jeder Kabine, Klimaanlage, Fernseher, elektrischer Strom, das große Bordrestaurant, eine gemütliche Bar am Oberdeck, die Pianobar und eine Bibliothek mit gemütlichem Kamin gehören einfach dazu, wenn man Urlauber aufs Schiff locken will. Sogar zwei kleine Swimmingpools ermöglichen entspannte Erfrischung, wenn einmal die Meeresbrise nicht zur Kühlung ausreichen sollte. Einziger Schönheitsfehler des Viermasters, auf dem übrigens auch die TV-Serie Unter weißen Segeln gedreht wurde so richtig gesegelt wird meistens nicht, speziell im Mittelmeer ist man fast durchgehend mit Motorkraft unterwegs.
Windkraft kontra Fahrplan
Denn die Winde sind hier entweder zu schwach oder zu stark für ein Schiff dieser Größenordnung, wie uns der Kapitän gerne erklärt, zudem ließe sich auch der Fahrplan, auf dem das Kreuzfahrtprogramm mit den ganzen Ausflügen etc. aufbaut, nur mit Windkraft nie einhalten. Das wäre schön, wenn wir zeitlich nicht gebunden wären, erklärt der oberste Offizier an Bord, dann könnten wir kreuzen, hart am Wind fahren und uns den besten Weg suchen. Dem stehen allerlei Termine, Hafengebühren, An- und Abflüge gegenüber, deshalb zieht man zwar der Optik wegen immer ein paar Segel auf, mehr wäre dann aber meist schon zuviel des Guten. Vier Passagierdecks mit 85 Kabinen gibt es auf der Starflyer, die Stabilisatoren des 1992 im Stil der alten Windjammer gebauten Schiffs ermöglichen es auch bei rauer See noch, sich an Deck relativ gemütlich zu bewegen.
Von Monaco bis St. Tropez
Unsere Route führte im Mittelmeer von Monaco rund um Korsika, mit einem Besuch an der sardinischen Costa Smeralda oder in St. Tropez und zahlreichen Ausflugsmöglichkeiten, die viel Abwechslung an Bord bringen. Aber in Summe ist das gar nicht notwendig: Am schönsten ist es, an einem Seetag auf dem Sonnendeck zu sitzen und den Blick in die Ferne schweifen zu lassen. Käptn Onedin aus der legendären TV-Serie läßt grüßen …
Kreuzfahrtschiffe von der Aida bis zur Queen Mary II
Das Angebot auf See ist in den letzten Jahren unglaublich gewachsen und der Trend hat noch nicht gestoppt. Es gibt viele Möglichkeiten, die Weltmeere als Passagier zu befahren: Am oberen Ende sind die Luxusschiffe MS Deutschland (das Traumschiff aus dem Fernsehen) und MS Europa (das einzige 5 Sterne plus der Welt) angesiedelt. Dort herrscht beste Kreuzfahrttradition: Mit Captains Dinner, Smoking und oft mehrwöchigen Aufenthalten der Gäste.
Die Schiffe mit Kussmund: Die diversen Aida-Dampfer mit dem bekannten Kussmund am Bug inzwischen gibt es bereits acht davon verstehen sich als Clubschiffe. Sie stehen für Sport, Genuss und allerlei Aktivitäten statt Kleider- und Sitzordnung. Der Kinderbetreuung wird an Bord ein eigener Bereich gewidmet, was sehr gut funktioniert. Die Costa-Flotte ist auf der ganzen Welt unterwegs. Auch auf diesen Schiffen im italienischen Stil ist für Familien bestens gesorgt. Spannender ist die Fahrt auf einem kleinen Expeditionsschiff wie der Hanseatic oder der Bremen, die auch im Nordmeer oder der Akrtis unterwegs sind. Exotischer und wieder teurer geht es auf der Königin der Meere, der Queen Mary 2 zu.
Relaxen in zwei Meerwasserpools Der Luxus an Bord der Star Flyer kommt nicht zu kurz: Die beiden Pools am Sonnendeck sind im Vergleich zu den viel größeren Ozeandampfern sogar übermäßig groß ausgefallen.
Hightech auf dem Großsegler Auch wenn die Offiziere mit dem Sextanten umgehen können im Bauch des Schiffes ist allermodernste Technik verbaut. Auch das hölzerne Steuerruder dient hauptsächlich als Fotomotiv.
In die Wanten muss keiner mehr
16 Segel hängen an den vier Masten der Star Flyer gehisst und gerefft werden sie vollautomatisch. Die Passagiere dürfen aber gelegentlich bei einem Vorzeige-Manöver mithelfen.
REISEINFOS
Anreise: Üblicherweise mit FlyNiki ab Wien für Gäste aus Westösterreich ist für 8 Tage im Westlichen Mittelmeer ab Nizza auch der Flug ab/bis Zürich nach Nizza möglich.
Restaurant: Auf den Schiffen der Star-Clippers-Flotte gilt im Restaurant freie Platzwahl, es gibt keinen Krawattenzwang. Abends im Restaurant ist sportlich-elegante Kleidung angesagt.
Aktivitäten an Bord: Wassersport wie Scuba-Tauchen, Banana Boating, Sunfish Segeln, Wasserski und Windsurfing werden angeboten.
Saison: Jedes der drei Clipper-Schiffe befährt zwei verschiedene 7- bzw. 10- oder 11-Nächte-Routen mit zahlreichen Landausflügen, auf denen man Land und Leute der Mittelmeerregion näher kennenlernen kann.
Weiter Infos: Papageno Touristik, Büro Innsbruck, A-6020 Innsbruck, An-der-Lan-Straße 39, Tel. 0512 205110, E-Mail: innsbruck@papageno. at, Internet: www.papageno.at.
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