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Mitarbeiter als Aktionäre: Zustimmung im Ländle

Schwarzach - Am Erfolg der Unternehmen stärker profitieren sollen Mitarbeiter künftig auch in Österreich. Darin waren sich zuletzt im Tiroler Alpbach politische und Sozialpartnerspitzen einig. Fakten

Während sich dafür bei Aktiengesellschaften eine konkrete Unternehmensbeteiligung der Beschäftigten durchaus anbietet, dürften familiengeführte Klein- und Mittelbetriebe wohl eher auf Gewinn- oder Erfolgsbeteiligungen ihrer Belegschaften setzen.

„Was auf keinen Fall passieren darf ist, dass Erfolgsbeteiligung als Ersatz für substanzielle Ergebnisse bei Lohnverhandlungen missverstanden wird. An Abgeltung von Teuerung und Teilhabe am Produktivitätszuwachs führt kein Weg vorbei. Eben weil die gerechte Verteilung der teils enormen Gewinne zuletzt via Lohnpolitik offenbar nicht mehr möglich war, sollten jetzt neue/zusätzliche Instrumente angedacht werden“, meinte dazu auf „VN“- Anfrage AK-Direktor Rainer Keckeis. Wermutstropfen auch einer Erfolgsbeteiligung, wie sie Keckeis klar favorisiert: Zwischen Boom- und schlechteren Branchen klaffen dann noch größere Löcher.

DI Christoph Hinteregger, Obmann der WK-Industriesparte, lehnte gestern so kurz vor der Metaller-Herbstlohnrunde, deren stv. Arbeitgeber-Verhandler er ist, zwar eine Positionierung zur Mitarbeiterbeteiligung ab, erinnerte aber daran, dass schon bei dieser KV-Runde 2006 eine „Einmalzahlung für florierende Unternehmen paktiert wurde. Auch dafür wurde Geld in die Hand genommen, ähnlich wie man es bei einer Erfolgsbeteiligung tun müsste“.

„In Vorarlberg zahlen heute schon viel mehr Betriebe Erfolgsbeteiligung, als man glauben würde. Und es werden sicher in dem Moment noch viel mehr Unternehmen sein, ab dem es steuerliche Anreize für so eine Mitarbeiterbeteiligung gibt“, berichtete WKPräsident Kuno Riedmann. Er könnte sich eine Steuerschonung ähnlich wie beim 13./14. ebenso vorstellen wie den (parallelen) Aufbau einer dritten Vorsorgesäule. „Mitarbeiterbeteiligung wird immer stärker auch als Argument bei der Personalrekrutierung zu sehen sein“, meint Riedmann.

„Wenn sie nicht als Ersatz für eine solidarische Lohnpolitik missbraucht wird“, kann auch ÖGB-Landeschef Norbert Loacker einer Erfolgsbeteiligung positive Züge abgewinnen. Es seien freilich Zweifel angebracht, denn bisher habe man nicht einmal die Gewinn-Definition außer Streit stellen können, es habe „unzählige Versuche“ gegeben, Gewinne nieder aussehen zu lassen. Die Lohnrunde als Instrument, um Kaufkraft für alle zu sichern, sei unverzichtbar.

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