Doch auch dieses “Trostpreis” ist für Ferrari aus eigener Kraft nicht mehr zu schaffen. Vor dem Saisonfinale am Sonntag in Sao Paulo liegt das italienische Traditionsteam neun Punkte hinter Renault an zweiter Stelle. Damit würde dem französischen Rennstall bereits ein zweiter Platz genügen, um den Konstrukteurs-Titel erfolgreich zu verteidigen. Und selbst bei einem Ferrari-Doppelsieg würden Renault die Plätze drei und fünf zum totalen WM-Triumph reichen. Schmacher weiß also, dass nicht nur ein hartes Stück Arbeit auf ihn und seinen Teamkollegen Felipe Massa beim Saisonfinale wartet, sondern obendrein auch noch Renault patzen muss.
Den Fahrer-Titel hat der 37-jährige Deutsche dagegen nach seinem Motorschaden in Japan angesichts von zehn Punkten Rückstand auf Titelverteidiger Fernando Alonso bereits abgeschrieben. Der spanische Renault-Pilot kann zwar im Gegensatz zu Schumacher ohne Siegdruck in den letzten WM-Lauf 2006 gehen, warnte jedoch eindringlich davor, die WM vorzeitig als entschieden anzusehen. “Ich glaube nicht, dass schon alles gelaufen ist”, betonte Alonso im Vorfeld des Brasilien-GP. “Bis nach der letzten Runde, wenn du weißt, dass du Champion bist, kann alles passieren. Wir müssen wie an ein normales Wochenende rangehen und das Maximum aus dem Auto herausholen, ohne ein großes Risiko einzugehen. Wenn wir unsere normale Leistung zeigen und an der Spitze mitkämpfen, dann erreichen wir unsere Ziele.”
Alonso reicht ja schon ein Punkt, um erneut in Interlagos zu triumphieren. “Mit Brasilien verbinde ich immer die einzigartigen Erinnerungen, dort 2005 meine erste WM gewonnen zu haben”, beschwor der Spanier auch den Moment seines bisher größten Triumphes. Kein Wort mehr verschwendete Schumacher zu seinen minimalen Möglichkeiten, am Sonntag (Start: 19.00 Uhr) doch noch ein WM-Wunder zu schaffen. Nur im Fall seines insgesamt 92. Grand-Prix-Triumphes und eines gleichzeitigen “Nullers” von Alonso kann er noch zum achten Mal Weltmeister werden. Dann hätten Schumacher und sein Renault-Rivale jeweils 126 Punkte, der Ferrari-Superstar aber dank eines Saisonsieges mehr (8:7) im Titelrennen noch in letzter Sekunde die spektakuläre Wende geschafft.
Die Hoffnung auf so viel Glück und Zufälle hatte der stets realistische Rheinländer schon nach dem Ausfall in Suzuka relativ nüchtern abgehakt. Trotzdem will er in seinem 250. und letzten GP noch einmal alles dafür geben, damit die Scuderia wenigstens noch bei den Teams die Nummer eins wird. “Wer aus einem solchen Tal herauskommt und sich so zurück an die Spitze robbt, wer so viel Engagement und Leidenschaft in seine Arbeit steckt, der verdient größte Hochachtung”, lobte Schumacher seine Crew. “Sie sind die besten im Feld.” Schumachers Devise lautet deshalb “voll auf Angriff fahren”, denn der angepeilte Doppelerfolg “wäre die einzige Chance, die wir noch haben, um diesen Titel noch zu kriegen. Alles andere liegt dann nicht mehr in unserer Hand.” Zum Abschluss seiner einzigartigen Karriere wünscht sich “Schumi” “ein schönes Rennen” im Autodromo Jose Carlos Pace. “Denn dann könnte ich mit diesem Hochgefühl gehen, das einem ein Sieg gibt”, betonte der Rheinländer.
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