Ein Jugendlicher wird unter einem Vorwand auf einen abgelegenen Parkplatz gelockt. Minuten später steckt er in einem Auto – bedroht mit einer Schusswaffe und einem Schlagstock, geschlagen, verschleppt. Passiert ist das Ganze am Montagabend, dem 5. Mai 2025 im benachbarten in Lindau.
Treffpunkt Friedhof – Gewalt auf offener Straße
Der Schauplatz: ein Parkplatz im Lindauer Ortsteil Reutin – direkt beim Friedhof. Ein Jugendlicher, begleitet von einem Freund, hatte sich dort zu einem vereinbarten Treffen eingefunden. Doch was als harmloses Treffen begann, eskalierte abrupt. Drei Männer, teilweise maskiert, lauerten dem Duo auf. Einer führte einen Schlagstock, ein anderer eine mutmaßliche Schusswaffe mit sich.
„Das Opfer wurde unter Vorhalt der Waffen in ein bereitstehendes Fahrzeug gezwungen“, so die Polizei. Der Begleiter konnte zu Fuß fliehen – und alarmierte umgehend die Einsatzkräfte.
Schläge im Wald – Geld als mutmaßliches Motiv
Die Täter fuhren mit dem Jugendlichen in ein abgelegenes Waldstück bei Weißensberg. Dort wurde er erneut bedroht und geschlagen. Unter Druck musste der Jugendliche sein mitgeführtes Bargeld herausgeben. Erst danach ließen die Täter ihn wieder frei – verletzt, aber ansprechbar – im Stadtgebiet von Lindau.
Eine sofort eingeleitete Fahndung blieb zunächst ohne Ergebnis. Die Kriminalpolizeistation Lindau übernahm die weiteren Ermittlungen – in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Kempten.
Zugriff mit Spezialkräften – drei Festnahmen
Im Laufe der Ermittlungen konnten zwei Tatverdächtige identifiziert werden. In Zusammenarbeit mit dem Amtsgericht Kempten wurden daraufhin mehrere Durchsuchungsbeschlüsse für Wohnungen im Raum Lindau und Weißensberg erwirkt. Am Donnerstag, dem 22. Mai, schlugen Spezialkräfte der Polizei zu.
„Im Rahmen der Durchsuchungen konnte auch ein dritter Tatverdächtiger identifiziert und festgenommen werden“, heißt es in einer Mitteilung der Ermittlungsbehörden. Drei Männer im Alter zwischen 18 und 27 Jahren wurden verhaftet. Gegen sie wurden umfangreiche Beweismittel sichergestellt.
Haftbefehl wegen Menschenraub und schwerer Erpressung
Die Staatsanwaltschaft Kempten beantragte Haftbefehle gegen alle drei Verdächtigen – wegen des Verdachts der besonders schweren räuberischen Erpressung in Tateinheit mit erpresserischem Menschenraub. Die zuständige Ermittlungsrichterin am Amtsgericht Kempten erließ die Haftbefehle und ordnete die Untersuchungshaft an.
Die drei Männer wurden in Justizvollzugsanstalten eingeliefert. Die Ermittlungen zum Tathergang und zu den genauen Hintergründen dauern an.
(VOL.AT)
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