Marie Kondo gilt als eine der erfolgreichsten Ratgeber-Autorinnen der Gegenwart, ihr Nachname wurde im Englischen sogar zum Verb: “to kondo” steht als Synonym für “radikal aufräumen”. Und genau das wollte ich selbst austesten.
“Das große Magic-Cleaning-Buch” soll mir dabei “das Glück des Aufräumens” näherbringen und in einer Schritt-für-Schritt-Anleitung beim Ausmisten der eigenen vier Wände helfen.
Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Ausmisten
Wenn ich mich in meiner Zwei-Zimmer-Wohnung (in der auch noch mein Ehemann Platz findet) so umsehe, würde eine große Aufräum-Aktion wieder einmal nicht schaden. Da uns grundsätzlich nicht sehr viel Platz zur Verfügung steht, legen wir zwar ohnehin viel Wert auf Ordnung, doch hie und da bleiben getragene Kleidung, unerledigter Papierkram oder halb aufgegessene Snacks nach einem langen Arbeitstag einfach liegen.
Damit ist nun aber endgültig Schluss, denn die KonMari-Methode soll bereits den größten Aufräum-Muffel bekehrt haben – da kann das Ganze für mich doch nicht so schwierig werden. Dachte ich, doch schon zu Beginn des Aufräum-Marathons musste ich meine bisherige Einstellung ändern. Laut Marie Kondo ist die Hauptsache beim Aufräumen nicht die Entscheidung darüber, was alles entsorgt werden kann, sondern man stellt sich die Frage, was weiterhin Teil seines Leben bleiben soll.
Die zentrale Frage: Löst etwas in mir ein Glücksgefühl aus?
Perfekt, mein Ehemann darf also erst einmal bleiben. Doch wie sieht es mit den unzähligen Sprays und Dosen im Badezimmerschrank, alten Schmuckstücken, Büchern, Ansichtskarten, Deko, Kabel, Dokumenten und all dem anderen Krims-Krams aus, was sich über die Jahre in der Wohnung angesammelt hat? Dazu muss man sechs einfache Grundregeln des Aufräumens befolgen, die im Buch Schritt für Schritt abgearbeitet werden.
Lange Rede, kurzer Sinn: Marie Kondo erklärt mir, dass 1) Aufräumen (nona) anstrengend ist, 2) ich mir im Klaren sein soll, warum ich Ordnung schaffen möchte, 3) man Dinge nicht nur wegsortieren darf, 4) ich nach Kategorien und Orten aufräumen muss, 5) ich auch nach der richtigen Reihenfolge vorgehen soll, 6) und ich mich selbst fragen soll, ob ein Glücksgefühl aufkommt.
Vor allem der letzte Punkt ist bei der KonMari-Methode zentral. Die Frage, die man sich stellen muss, um zu entscheiden, ob man etwas behält oder ausrangiert, lautet schlicht und einfach: Löst es in mir ein Glückgefühl aus? Als ich mir also die Frage stelle, ob der alte Haarspray, den ich seit mindestens zwei Jahren nicht mehr verwendet habe, mich glücklich macht, komme ich mir zwar blöd vor, aber die Antwort ist ein klares Nein. Bei der erst kürzlich gekauften Bodylotion kommen aber Zweifel auf – doch auch hier weiß Frau Kondo Rat: Der Gedanke “Das kann ich bestimmt noch einmal gebrauchen” ist nämlich absolut tabu. Ich halte mich also an die Leitsätze und siehe da, der Badezimmerschank ist endlich nur mit Dingen gefüllt, die ich auch tatsächlich benötige.
Von Paket-Jeans und gerollten Unterhosen
Mit der selben Strategie und der alles entscheidenden Glücksfrage werden also auch die anderen Schubladen und Kästen in der Wohnung ausgeräumt und Dinge, die kein Glücksgefühl in mir auslösen, wandern nach und nach in den Müll bzw. werden verschenkt. Das hört sich vielleicht recht drastisch an, die aufkommende Ordnung befriedigt aber definitiv.
Das Buch ist nicht nur ein Ratgeber für das Aussortieren, Marie Kondo verrät darin auch ihre berühmte Falttechnik, um Kleidungsstücke aller Art optimal im Schrank verstauen zu können. Da ich für neue Ideen der Aufbewahrung immer offen bin, werden also Leiberl, Pullover, Jeans, Röcke, Strumpfhosen, Unterwäsche, Socken etc. nach und nach zu kleinen Päckchen geformt bzw. gerollt.
Mein Fazit: Es macht richtig Spaß. Natürlich braucht man dafür mehr Zeit bzw. zweifle ich auch stark daran, dass die Paket-Jeans nun tatsächlich weniger Platz im Schrank brauchen. Und die Falten im frisch gebügelten Leiberl, das nun komprimiert vor mir liegt, will ich mir gar nicht vorstellen. Aber die Unterhosen – die liegen nun wirklich optimal gerollt im Schrank. Naja, vielleicht ist die Falttechnik des Glücks doch nicht so gut für die (meine) Praxis geeignet.
Wenn Aufräumen tatsächlich Spaß macht
Ein japanisches Sprichwort sagt: “Die Unordnung im Zimmer entspricht der Unordnung im Herzen”. Marie Kondo versucht uns mit ihrem Ratgeber zu vermitteln, wie wir in unseren Wohnzimmern, Küchen, Büros, Schlafzimmern und Badezimmern Ordnung schaffen können und somit auch im Leben glücklicher werden. “Das große Magic-Cleaning-Buch” liefert dazu viele Ansätze und Ideen, über die man so vielleicht noch gar nicht nachgedacht hat. Außerdem ist die Lektüre mit zahlreichen Anekdoten aus dem Leben der Aufräum-Expertin versehen und wirklich ansprechend und übersichtlich aufbereitet.
Persönlich würde ich allen Lesern empfehlen, mit den Vorschlägen seine eigene Herangehensweise zu entwickeln, solange man dabei jedoch immer folgendes berücksichtigt: Das Geheimnis ist, sich auf die Dinge zu konzentrieren, die man mag und die anderen loszuwerden. Mit etwas Selbstreflexion und dem Willen, die Wohnung bzw. das Haus auf Vordermann zu bringen, steht dann dem Aussortieren von Kleidung, Schuhen, Büchern und Papieren, Kosmetik, Kochutensilien und sogar Dingen mit sentimentalem Wert nichts mehr im Weg.
Aufräum-Ratgeber von Marie Kondo zu gewinnen
Wer nun ebenfalls Lust bekommen hat, mit der Hilfe von Marie Kondo endlich Ordnung in sein Leben zu bringen, kann bei unserem Gewinnspiel mitmachen. Wir verlosen ein Exemplar des Buches “Das große Magic-Cleaning-Buch” sowie das dazugehörige Manga “Die KonMari-Methode”.
Buchtipp:
Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag
Autorin: Marie Kondo
ISBN: 978-3-499-63381-2
(Red/VKP)
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