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Mit Kormoran, Biber und Co. auf du und du

Höchst - Völlig unterschiedliche Schlagzeilen haben ihn in den vergangenen Wochen "ins Gespräch" gebracht: Mag. Walter Niederer.

Mag. Walter Niederer beschäftigt sich seit 2000 als Geschäftsführer des Naturschutzvereins Rheindelta derzeit mit dem leidigen Thema Kormorane und ist gleichzeitig dem vor rund 350 Jahren in Vorarlberg ausgestorbenen und jetzt wieder anzutreffenden Biber auf der Spur. Selbst bekommt man den nachtaktiven Nager kaum zu Gesicht, aber seine Spuren sind überall sichtbar. Wie auch jene des nicht so seltenen Kormorans. „Das sind aber nur zwei Themen, die jetzt für Schlagzeilen sorgen, mein Aufgabengebiet ist jedoch viel umfassender. Nicht immer spektakulär, aber ständig im Spannungsfeld der verschiedenen Interessen“, erläutert der gebürtige Gaißauer beim Lokalaugenschein in seinem Revier, wo er sozusagen mit Kormoran, Biber und Co. auf du und du tätig ist. 2060 Hektar umfasst sein „Reich“, davon ist etwa ein Drittel Wasserfläche.

Eine spannende Phase

„Jetzt hier tätig sein zu dürfen, ist eine interessante Aufgabe. Es ist eine Zeit der großen Veränderungen – und die möchte ich nachhaltig mitgestalten“, weist Niederer auf die Schwerpunkte seiner Geschäftsführertätigkeit hin. „2000 habe ich als erster hauptamtlicher Geschäftsführer des Rheindelta-Naturschutzvereins diese Mitgestaltung übernommen. Zu dem Zeitpunkt gab es bereits die Pläne der Hochwassersicherheit (Polderdamm), die vor allem die Seeuferbereiche tiefgreifend veränderten. Ebenso bedeutend für die gesamte Entwicklung waren die Eingriffe zur Endgestaltung des Alten Rheins. 2002 erfolgte die unbefristete Unterschutzstellung. Seit 2003 ist das Rheindelta-Naturschutzgebiet auch Natura-2000-Gebiet.“

Nützer und Schützer

Das hat manches einfacher gemacht, leicht ist es aber auch jetzt nicht, die vielen Interessen unter einen Hut zu bringen und eine gedeihliche Zusammenarbeit von Naturnützern mit Naturschützern zu fördern. Der „Kormoranstreit“ ist ein Beispiel dafür, wie es immer wieder zu ernsthafen Konflikten kommt. Er ist jedoch nur ein Einzelthema. Generell sieht Niederer die große Herausforderung der kommenden Jahre und Jahrzehnte darin, „eine naturverträgliche Lenkung der Ströme Erholungssuchender zu bewerkstelligen, um so ein Naturschutzgebiet zu sichern, das auch genützt werden kann.“

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