Die Uhr hat noch nicht einmal Fünf geschlagen, da haben Franz Blum und sein Sohnemann Fran schon die Gummistiefel angezogen. Franz fischt schon sein ganzes Leben lang. Für ihn ist es Leidenschaft und Berufung zugleich. Solange noch Ferien sind, darf auch der Junior ihn auf seinen täglichen Ausfahrten auf den See begleiten. Wir durften ebenfalls mit, und tauchten in die Welt der Fischerei ein.
Von Naturgewalten und Sonnenaufgängen
Franz steigt in seine Gondel und fährt damit hinaus in den noch dunklen Tag. Kaum vorstellbar für einen Laien, dass man sich auf dem finsteren See so gut orientieren kann. Zielorientiert steuert der Bodensee-Fischer schon das erste am Vortag ausgeworfene Netz an.
Wie der Vater so der Sohn
Auch Franz war, seit er laufen konnte, mit seinem Vater auf dem See und half beim Netze auswerfen, einholen und dem Befreien der Fische tatkräftig mit. Diese Passion ist auch auf seinen Sohn übergegangen, der ihn begleitet. Das Fischerblut liegt der Familie Blum aus Fußach in den Adern. Seit acht Jahren schmeißt Franz, besser bekannt als “Fränzle”, den Fischereibetrieb selber und hat zudem das Fischlokal “Fränzle’s” eröffnet. Dort ist die ältere Schwester Gabi an Bord, und bringt den frischen Fisch auf den Teller.
Fränzle fischt frischen Fisch jeden Tag
Wochenende? Fehlanzeige! Franz ist praktisch jeden Tag im Jahr, egal ob Winter oder Sommer, egal ob Schneefall oder Sonnenstrahlen, draußen auf dem See um für sich, seine Familie und seine Kunden schmackhaften Fisch zu fischen. Ein Knochenjob, ganz klar. Das bestätigt auch Franz. Aber egal wie gefährlich es da draußen auch sein mag, für ihn ist es gleichzeitig auch der schönste Job der Welt. Die frische Seeluft, Möwen die singen, die Ruhe oder das Wasser plätschern hören. Aber vor allem jeden Tag den Sonnenaufgang auf dem See erleben zu dürfen, ist einzigartig: “Das sollte wirklich jeder einmal gesehen haben”, schwärmt der 37-Jährige.
Ein Hoch auf die Artenvielfalt
Der Bodensee ist reich an Fischarten, doch meist wird gezielt gefischt. Wenn sich doch Mal eine Blicke ins Netz verirrt, wird sie gesund und munter wieder frei gelassen. Der im Bodensee größte Fisch ist der Wels, der geräuchert besonders fein schmeckt. Doch heute werden Flussbarsche gefangen, ein mancher kennt sie auch unter dem Namen Kretzer oder Egli. Er ist der “Brotfisch” für die heimischen Fischer, da er aufgrund seines mageren und grätenarmen Fleisches gerne verzehrt wird. Doch auch Felchen und Zander sind gern gesehene Fische in den Netzen.
Des Fischers Feinde
Die gibt es nicht, so zumindest der stets optimistische Franz. Für ihn ist jeder Fang eine Freude wert. Doch natürlich gibt es Dinge, die ihm und seinen Fischerkollegen die Arbeit erschweren. So zum Beispiel auch der gesunkene Phosphatgehalt im Wasser. Nur ein Feind begehrt ebenfalls das zarte Fleisch der Bodenseefische: der Kormoran. Es handelt sich um mittelgroße bis große Wasservögel, die bis zu zehn Meter tief tauchen können. Ganze Kormoran-Kolonien fliegen über die schimmernde Wasseroberfläche und fressen den Fischern die Beute aus den Netzen noch bevor diese sie einholen können.
Lesen Sie heute Mittag “Teil 2”: Mit Fischer “Fränzle” unterwegs. Petri Heil!
(Red.)
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