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Mit Ach und Krach Klassen gefüllt

Die Krankenpflegeschule Unterland will in der Pflegefachassistenz im Frühjahr einen neuen Anlauf starten.
Die Krankenpflegeschule Unterland will in der Pflegefachassistenz im Frühjahr einen neuen Anlauf starten. ©Symbolbild/Pixabay
Neue Ausbildung zur Pflegefachassistenz setzt sich nur schwer durch.

(VN/Marlies Mohr)

Vor zwei Jahren wurde die Pflegeausbildung reformiert. Pflegeassistenz, Pflegefachassistenz und Bachelorstudium: alles durchlässig, alles gut. Mitnichten. Vor allem das Berufsbild der Pflegefachassistenz kämpft mit einem gravierenden Mangel an Bekanntheit. Nur mit Ach und Krach und viel Werbung vermochte die Gesundheits- und Krankenpflegeschule in Feldkirch zwei Klassen zu füllen. In der Krankenpflegeschule Unterland in Bregenz kam gar keine Klasse zustande. Die nach Ablauf der Bewerbungsfrist verbliebenen acht Schülerinnen und Schüler übernahm die Schule in Feldkirch. Als Grund für den geringen Zuspruch zur Pflegefachassistenz wird neben der fehlenden Bekanntheit die parallel laufende Diplom-Ausbildung genannt. Vorarlberg hat sich hier eine Übergangsfrist bis 2024 eingeräumt, um keine Lücken in das personell ohnehin angespannte System zu reißen.

Mit 29 Teilnehmern ist der Bachelor-Lehrgang an der FH Vorarlberg, der Mitarbeiter für den gehobenen Pflegedienst liefern soll, gut angelaufen. Guntram Rederer (61), Direktor der Krankenpflegeschule Feldkirch, würde sich eine baldige Aufstockung der Studienplätze wünschen.

Gesundheitslandesrat Christian Bernhard (ÖVP, 54) bedauert ebenfalls, dass sich die Pflegefachassistenz noch nicht so richtig etablieren konnte. „Da müssen wir dranbleiben.“ Grund zur Sorge bestehe aber nicht, weil es in den anderen Ausbildungszweigen noch genug Zulauf gebe. Das Bachelorstudium an der FH bezeichnet Christian Bernhard als den richtigen Weg. Er habe jedenfalls eine riesige Freude damit. Die verhehlt auch Guntram Rederer nicht, obwohl er anfangs zu den Skeptikern gehörte und die Ausbildung für den gehobenen Dienst lieber bei den Krankenpflegeschulen gesehen hätte. Mittlerweile gerät er ins Schwärmen: „Sowohl die Kooperation mit der FH als auch die Arbeit mit der Gruppe funktionieren toll.“ Bekanntermaßen absolvieren die Studenten den fachpraktischen Teil in Feldkirch.

Die Rekrutierung von Interessenten für die Pflegefachassistenz gestaltet sich holpriger. „Alles Neue braucht Zeit“, sagt Guntram Rederer. Im März 2019 sind die ersten 60 Pflegefachassistenten mit der zweijährigen Ausbildung fertig, im April soll dann der nächste Kurs starten. Die erste Klasse ist jeweils ident mit jener der einjährigen Ausbildung zur Pflegeassistenz. „So ist es möglich, gute Schüler in die Ausbildung zur Pflegefachassistenz mitzunehmen, umgekehrt können es Schüler, die ursprünglich Pflegefachassistenten werden wollten, bei der Pflegeassistenz belassen. So verlieren wir niemanden“, beschreibt Rederer die Vorteile.

Neuer Anlauf im Frühjahr

Die Krankenpflegeschule Unterland will in der Pflegefachassistenz im Frühjahr einen neuen Anlauf starten. „50 Bewerber gibt es schon“, hofft Direktorin Simone Chukwuma, dass diesmal mehr hängenbleiben. Dieser Ausbildungszweig laufe österreichweit schlecht, hat sie jüngst erfahren. Solange der Zugang zur Diplomausbildung besteht, werde sich daran nicht viel ändern. Außerdem sei der Einsatz von Pflegefachassistenten noch zu unklar. Was das betrifft, gibt sich Guntram Rederer zuversichtlicher. „Wir haben erfahrene Pflegeführungskräfte, die Pflegefachassistenten gut integrieren werden.“ Die neue Bezeichnung habe ja am Beruf nichts geändert.

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