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Missbrauch: Schönborn spricht "Schuldbekenntnis" bei Bußgottesdienst

Kardinal Christoph Schönborn wird beim geplanten Klage- und Bußgottesdienst ein "Schuldbekenntnis im Namen der Kirche" zu den Missbrauchsfällen sprechen.
Bei der Veranstaltung im Wiener Stephansdom am Mittwoch um 19 Uhr werden die Kirchenspitze und ihre Kritiker in seltener Einigkeit auftreten: Die Plattform wir sind Kirche” war bei der Vorbereitung der Liturgie eingebunden, Schönborn wird den Gottesdienst leiten.

Das Leitmotiv der Messe lautet “Ich bin wütend, Gott!”, beim Wortgottesdienst werden Menschen, die Opfer von Missbrauch durch Mitarbeiter der Kirche geworden sind, von ihren Erfahrungen berichten. “Sie werden Zeugnis von ihrer bedrängenden Situation geben”, kündigte Dompfarrer Anton Faber am Dienstag im Gespräch mit der “Kathpress” an. In Fürbitten und einem besonderen “Weihrauch- und Kerzenritus” könnten die Gottesdienstbesucher “ihre Ohnmacht und Enttäuschung genauso wie ihre Hoffnungen und Bitten vor Gott tragen”, so Faber.

Die Gestaltung der Liturgie werde bewusst die alte kirchliche Tradition der Klagepsalmen aufgreifen, um die “dunklen Seiten” des Lebens vor Gott zu bringen, erklärte Dompfarrer Faber. Hans Peter Hurka von “Wir sind Kirche” zeigte sich im Vorfeld des Bußgottesdienstes überzeugt, “dass das Aussprechen von Enttäuschungen ein wichtiger erster Schritt zur Aufarbeitung sein kann”.

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