Bis zum Fristende am 30. Juni haben sich 310 Menschen gemeldet, bestätigte Marianne Gammer, Geschäftsführerin des Weißen Rings, einen entsprechenden Bericht der Tageszeitung “Der Standard” (Mittwochausgabe) auf Nachfrage der Austria Presse Agentur. Aber auch nach Ablauf der Frist hätten sich weitere Betroffene von Missbrauch gemeldet.
Der Weiße Ring ist für die Abwicklung der Hilfeleistungen zuständig. “Bisher sind 183 Fälle im Gremium aufgearbeitet worden”, berichtete Gammer. Auch jene Fälle, die noch nach dem 30. Juni einlangen, würden geprüft werden. Wie viele Personen bisher finanziell entschädigt worden sind, wollte Gammer nicht sagen – ebenso wenig, wie viele Personen das Angebot für psychologische Hilfe und Therapien in Anspruch genommen haben. “Es geht hier um sehr persönliche Daten”, betonte sie.
Bereits 1,6 Mio. Euro Entschädigung an Missbrauchsopfer
Nach einem Gemeinderatsbeschluss im Vorjahr stellte die Stadt zwei Mio. Euro für Entschädigungszahlungen und Psychotherapien bereit. Davon wurden laut “Standard” bereits 1,6 Mio. Euro ausgegeben. Wer wie viel Geld bekomme, entscheide ein achtköpfiges Gremium aus Psychologen und Juristen nach Rücksprache mit der Stadt. Die Zahlungen würden sich zwischen 5.000 und 20.000 Euro bewegen, hieß es in dem Bericht.
Derzeit beschäftigt sich außerdem eine Historikerkommission mit der Geschichte der Wiener Jugendwohlfahrt. Im Auftrag der Stadt soll sie jene Erziehungskonzepte, Organisationsstrukturen und alltäglichen Praktiken bis zur Heimreform 2000 analysieren, die Misshandlungen von Kindern und Jugendlichen ermöglicht hätten. Ergebnisse sollen 2012 vorliegen.
(apa)
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