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"Minecraft Dungeons": Das Klotz-Kultgame erfindet sich neu!

©Minecraft Dungeons
Statt kreativer Baustellen gibt‘s nun humorvolles Hack‘n‘Slay für Einsteiger: Aber wer soll das spielen?

(PC, XB1, PS4 & Switch) „Minecraft“ ist nach wie vor das meistverkaufte Game der Welt. Nun hat das klotzige Open-World-Abenteuer ein eigenwilliges Spin-off geboren: „Minecraft Dungeons“ fühlt sich an, als hätte sich ein Action-Rollenspiel (wie „Diablo“) ins „Minecraft“-Universum verirrt. GamerInnen bekommen damit bekanntes, wenn auch vereinfachtes „Hack‘n‘Slay“-Gameplay im Würfel-Look. Überhaupt ist hier alles reduziert, geradlinig und einsteigerfreundlich:

Die Story

Der Erz-Illager (ein böser Dorfbewohner) hat ein magisches Artefakt gefunden, die Welt mit fiesen Kreaturen überrannt und muss gestoppt werden. Punkt.

Das Gameplay

Gespielt wird entweder allein oder mit bis zu drei MitstreiterInnen (lokal oder online). Schlagend und schießend kämpft man sich Level für Level durch die Spielwelt bis zum Erz-Illager. Nahkampf und Fernkampf wird kombiniert – zwei Waffen lassen sich parallel neben einem einzigen Rüstungsteil verwenden. Darüber hinaus zaubert man mittels Artefakten oder nutzt Items und hat teils sogar ein Haustierchen als Unterstützung dabei. Die Werte der Gegenstände sind leicht zu lesen, man hat sofort aus, was gut ist und was man für Geld zerlegt. Mit Geld werden (zufallsverteilt) neue Items gekauft, ein Crafting-System sucht man leider vergebens.

Der Rollenspiel-Faktor

Klassen gibt es keine, die Ausrüstung macht hier den Helden. Mit jedem neu erreichten Erfahrungslevel bekommt man Verzauberungspunkte, die mannigfaltige Spezialeffekte bei Waffen und Rüstung freischaltet. Wird aufgemotztes Gerät wieder zerlegt, bekommt man die Punkte wieder zurück und kann sie in ein anderes Item investieren. Dank dieses Systems bleibt trotz der reduzierten Möglichkeiten im Inventar die Spannung beim „Looten“ aufrecht.

Die Welt

Vom eigenen Lager aus, grast man die recht geradlinigen Levels nacheinander ab. Überraschungen sind eher Mangelware, das Erkunden abseits der offensichtlichen wird selten durch außergewöhnliche Funde belohnt. Die Block-Grafik steht dem Game extrem gut. Es ist erstaunlich, wie viel hier von einem kleinen Team (innerhalb der „Minecraft“-Schmiede Mojang) aus der eigentlich schlichten Vorlage herausgeholt wird. Allerdings wirkt alles recht statisch. Als „Minecraft“-Fan hätte man sich zumindest zerstörbare Umgebungen oder die Möglichkeit zum Graben gewünscht. Aktuell hinterlassen nicht mal die berüchtigten TNT-Kisten bleibende Schäden.

Fazit

„Minecraft Dungeons“ geht kein Risiko ein und das Rezept (großteils) auf. Man findet recht schnell ins Spielgeschehen, die Kämpfe sind kurzweilig – zu mehrt macht es besonders viel Spaß. Doch trotz viel Loot und dem klassischen „Minecraft“-Charme (mit altbekannten Quadratschädeln wie den Creepern) mangelt es an Langzeitmotivation zur Erkundung der Dungeons. Einerseits fehlt der nötige Tiefgang in der Charakterentwicklung, andererseits ist man nur allzu schnell durch die verfügbaren Levels. Härtere Schwierigkeitsgrade abzugrinden ist möglich, aber nur begrenzt spannend. Kleines Licht am Horizont: (Käufliche) Zusatz-Abenteuer wurden bereits angekündigt. Für 20 Euro ist dieses Einsteigerpaket dennoch zu empfehlen – zumindest für wahre „Minecraft“-Fans und alle, die erstmals „Hack‘n‘Slay“-Luft schnuppern wollen.

(Red.)

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