Am Donnerstag beteiligten sich nach offiziellen Angaben mehr als 30.000 Menschen an den Protesten. 24 der 32 Departementos des Landes sind mittlerweile von den Protesten betroffen. Nach Angaben der Regierung gibt es landesweit mindestens 14 Straßenblockaden. An elf weiteren Straßen wurden Blockaden geräumt, wobei es teilweise zu Zusammenstößen kam. Mit Stöcken und Steinen bewaffnete Bauern errichteten auch mehrere Straßensperren auf der Fernstraße Panamericana, die Nord- und Südamerika verbindet.
Verteidigungsminister Luis Carlos Villegas gab den Tod der beiden Demonstranten am Donnerstag im Kurznachrichtendienst Twitter bekannt. Es gebe vorerst aber “keinen Beweis” dafür, dass sie durch Polizeigewalt getötet worden seien.
Wie die Nationale Organisation der Indigenen Kolumbiens (ONIC) mitteilte, stammten die beiden Opfer aus dem westlichen Departamento Cauca. Beide wurden demnach durch Schüsse getötet. Rund 135 weitere Menschen seien verletzt worden. Die Regierung hatte zunächst von 21 verletzten Zivilisten und 31 verletzten Sicherheitskräften gesprochen.
Die Regierung von Präsident Juan Manuel Santos hat die Proteste als “unfair” verurteilt und den Verband der indigenen Bauern zu Gesprächen aufgefordert. Innenminister Juan Fernando Cristo reiste nach Cauca, um mit den Bauern zu verhandeln.
Wegen der Armut vieler Kleinbauern kommt es in Kolumbien immer wieder zu Protesten. Auch die größte Guerillagruppe des Landes, die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC), wurde in den 60er Jahren im Kampf gegen Großgrundbesitzer gegründet. In dem blutigen Konflikt zwischen linken Rebellen, Paramilitärs, Drogenmafia und Armee wurden seitdem mehr als 260.000 Menschen getötet. Seit 2021 führen die FARC-Rebellen und die Regierung Friedensgespräche in Havanna.
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