Das Lager norwegischer Sozialdemokraten lag auf der Insel Utöya nahe der Hauptstadt Oslo. Die Polizei hat einen 32-jährigen Mann norwegischer Abstammung als Verdächtigen festgenommen. Medienberichten zufolge soll er Verbindungen zur rechtsextremen Szene haben.
Der Angriff auf das Lager erfolgte am Freitag kurz nach einer Bombenexplosion vor dem Büro von Ministerpräsident Jens Stoltenberg in Oslo. Dabei wurden sieben Menschen getötet. Die Polizei geht davon aus, dass eine Verbindung zwischen den beiden Taten besteht.
So sei der Verdächtige am Freitag kurz vor dem Bombenanschlag in Oslo gesehen worden, sagte die Polizei. Wenige Stunden später soll er dann als Polizist verkleidet auf der Insel Utöya, die in einem See nahe der Hauptstadt liegt, das Feuer auf die Besucher eines sozialdemokratischen Jugendcamps eröffnet. Dort war er auch festgenommen worden.
Unklar war zunächst noch, ob er allein handelte. Am frühen Samstagmorgen wurde er noch von der Polizei verhört. Hinweise auf Verbindungen zum internationalen Terrorismus lagen nach offiziellen Angaben zunächst nicht vor.
Die Zeitung “Verdens Gang” (“VG”), deren Redaktionsgebäude durch die Bombenexplosion am Freitag schwer beschädigt worden war, zeigte in ihrer Onlineausgabe ein Foto des Verdächtigen und gab seinen vollen Namen an. Die norwegische Polizei bat jedoch Medien und Internetbenützer, auf die Namensnennung des mutmaßlichen Doppelattentäters zu verzichten. Betroffene und Angehörige sollten Einzelheiten über ihn aus anderer Quelle erfahren.
Laut “VG” war der Mann unbescholten, bis auf eine Jahre zurückliegende Strafe für ein Verkehrsdelikt. Er besitze Waffenscheine, unter anderem für eine Glock-Pistole. Außerdem habe er eine Firma namens “Geofram”, die sich dem Anbau von Gemüse und Knollengewächsen widme. Möglicherweise habe er dadurch Zugang zu Kunstdünger bekommen, der für die Herstellung von Sprengsätzen verwendet werden kann.
Gegen Mitternacht habe die Polizei die Wohnung des Mannes im Westen Oslos durchsucht, berichtete “VG”. Bereits vor Jahren habe er im Internet Beiträge mit kontroversem Inhalt veröffentlicht, schreibt das Blatt unter Berufung auf einen Jugendfreund. Sein Facebook-Profil sei deshalb gelöscht worden. Später habe der Verdächtige, der eine Handelsschule in Oslo besucht haben soll, dann ein neues Profil angelegt, dort aber keine kontroversen Meinungen mehr veröffentlicht.
Wie die norwegische Nachrichtenagentur NTB berichtete, fand die Polizei nach der Festnahme des Verdächtigen auf der Insel Utöya nicht explodierten Sprengstoff. Ob es sich dabei um einen scharfen Sprengsatz handelte, wurde nicht mitgeteilt.
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