Die NATO machte wie gewöhnlich keine Angaben zur Nationalität der getöteten ISAF-Soldaten. Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums handelte es sich bei den in Kabul ums Leben gekommenen Soldaten aber um US-Streitkräfte. Die Zahl der Opfer könne noch steigen, hieß es.
Ein Augenzeuge in Kabul berichtete, es habe eine riesige Explosion gegeben. Bilder des Privatsenders Tolo zeigten am Ort des Anschlags ein umgestürztes ausgebranntes Fahrzeug, über dem dichter schwarzer Rauch hing.
Nach Polizeiangaben ereignete sich das Attentat im Südwesten der Stadt. Die Umgebung wurde weiträumig abgeriegelt. Der Kabuler Polizeisprecher Hashmat Stanikzai sagte, der Angreifer habe sich in einem mit Sprengstoff gefüllten Auto in die Luft gesprengt. Ziel sei ein ISAF-Konvoi gewesen.
Die Taliban bekannten sich zu der Tat. Taliban-Sprecher Zabihullah Mujahid sagte, der Anschlag habe amerikanischen Militärausbildnern gegolten. In dem Wagen des Attentäters seien 700 Kilogramm Sprengstoff verbaut gewesen.
Unterdessen schoss im Süden Afghanistans ein Mann in afghanischer Armeeuniform auf NATO-Soldaten. Bei dem Vorfall in der Provinz Uruzgan starben nach Angaben der ISAF zwei Militärangehörige, ein weiterer Soldat erlag später seinen Verletzungen. Auch der Angreifer wurde getötet, zu weiteren Details äußerte sich die ISAF nicht. Ob es sich bei dem Angreifer um einen verkleideten Aufständischen handelte oder ob er tatsächlich dem afghanischen Militär angehörte, blieb zunächst unklar. Nach Angaben des afghanischen Verteidigungsministeriums waren die ums Leben gekommenen ISAF-Soldaten Australier.
Bei einem weiteren Selbstmordanschlag in der ostafghanischen Provinz Kunar wurden nach Behördenangaben zwei Wachleute verletzt. Demnach sprengte sich eine Frau vor einem Gebäude des afghanischen Geheimdienstes in der Stadt Asadabad in die Luft.
In Kabul berieten unterdessen am Samstag Vertreter der afghanischen Regierung, der Staatengemeinschaft und der ausländischen Militärs über die zweite Tranche von Regionen, in denen die afghanischen Sicherheitskräfte die Verantwortung von der NATO übernehmen sollen. Nach vorläufigen Angaben der zuständigen Behörde (Independent Directorate of Local Government/IDLG) sollen 17 der insgesamt 34 afghanischen Provinzen teilweise oder ganz übergeben werden.
Der deutsche ISAF-Regionalkommandant für Nordafghanistan, Markus Kneip, sieht “greifbare Fortschritte” bei der Ausbildung afghanischer Sicherheitskräfte. Im nächsten Jahr könnten 90 Prozent der geplanten Personalstärke bei Polizei und Armee erreicht werden, sagte der Generalmajor der “Passauer Neuen Presse” (Samstag-Ausgabe). Bis Ende 2014 sollen die ISAF-Kampftruppen aus Afghanistan abziehen.
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