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Miller urlaubt mit der Tochter

Head-Rennsportleiter Rainer Salzgeber geht eine Medaille in Bilanz der alpinen Ski-Weltmeisterschaft in Val d'Isere ab.

VN: Licht und Schatten für Head bei der Ski-WM. Im Schatten bewegte sich vor allem Bode Miller – wie schon in Aare blieb er ohne Spitzenplatz.
Salzgeber:
Bode ist einfach müde, ihm ist das Gas ausgegangen. Die Verletzung am Syndesmoseband schmerzt noch immer, er ist nicht richtig fit. Jetzt ist er eine Woche nach Hause geflogen, feiert mit seiner Tochter den ersten Geburtstag. Bei der WM lag sein Fokus auf der Abfahrt – er legte auch starke Trainings hin. Beim Bewerb selber war er wegen einer Nebelbank chancenlos. Wenn er in der Kombination auf Durchkommen gefahren wäre, hätte er sicher Gold gehabt. Aber daran denkt er nicht, für ihn gibt es nur Vollgas.

VN: Kann es ein, dass er nach der Saison den Hut draufhaut und zurücktritt?
Salzgeber:
Ich bin überzeugt, dass er den Hut nicht draufhaut. Möglicherweise lässt er die Saison auslaufen, mit Training und Tests, vielleicht fährt er ein abgespecktes Programm oder macht eine längere Pause. Es kann auch sein, dass er sich seiner wahren Liebe, dem Slalom zuwendet. Wir werden mehr wissen, wenn er nach seinem Urlaub zurückkommt.

VN: Auch Damen-Zugpferd Anja Pärson blieb einiges schuldig. Woran lag es?
Salzgeber:
Das Super-G-Rennen war von den Verhältnissen her eine Frechheit. Wir wissen, dass sie bei schlechter Sicht Probleme hat. In der Abfahrt hat sie einen Schwung verhaut. Der Riesentorlauf war nicht ihr Gelände. Und im Slalom war dann nur ein Lauf gut. Natürlich ist es für Anja eine Enttäuschung, ohne Medaille geblieben zu sein.

VN: Und wie bewerten Sie Hermann Maier?
Salzgeber:
Mit ihm bin ich mehr als zufrieden. Immerhin war er der beste Österreicher in der Abfahrt.

VN: Ins Licht gestellt gehört Platz zwei in der WM der Skimarken mit zweimal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze.
Salzgeber:
Das sind um zwei Medaillen mehr als vor zwei Jahren in Aare. Mein Ziel lag zwar bei sechs, aber in den Damen-Speedbewerben sind wir leer ausgegangen. Und dann darf man nicht vergessen, dass wir mit Rainer Schönfelder und Markus Larsson zwei potentielle Medaillenkandidaten vorgeben mussten.

VN: Didier Cuche zeigte groß auf, Maria Riesch hielt dem Erwartungsdruck stand, Sarka Zahrobska ist so etwas wie eine Medaillenbank.
Salzgeber:
Mit seinen beiden Medaillen hat Cuche seine Erwartungen wirklich erfüllt und jene Leistung gezeigt, zu der er imstande ist. Wenn Kucera in der Abfahrt nicht die günstige Nummer zwei gezogen hätte, wäre Didier Doppelweltmeister geworden. Bei Riesch war ich mir nach dem Sturz in der Abfahrt nicht mehr ganz sicher. Aber mit dem Goldgewinn von Hölzl wurde von ihr der große mediale Druck weggenommen. Sarka liefert ihre Medaille ziemlich verlässlich ab, schon zum dritten Mal in Serie.

VN: Welche Änderungen wird es im Head-Rennteam für die Olympiasaison geben? Stehen Aquisitionen bevor?
Salzgeber:
Es wird sich nicht großartig etwas ändern. Wir haben bestehende Verträge. Sollte Maier aufhören, dann könnte man noch die eine oder andere Verstärkung in Erwägung ziehen. Wichtig wäre es, dass die verletzten Läufer schnell wieder zurückkommen.

 

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