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Migros leidet unter Einkaufstourismus

Bern (VN) -  In Geschäften der Schweizer Handelskette Migros dürfte die Zahl der Arbeitsplätze sinken. In Grenznähe gebe es Standorte, die wegen des Einkaufstourismus 6 bis 8 Prozent Umsatz eingebüßt hätten, sagte Migros-Chef Herbert Bolliger in einem Interview mit der „SonntagsZeitung“.
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Besonders stark sei der Druck in der Nähe zu Deutschland und zu Vorarlberg sowie am Genferseebecken. Der Druck auf die Personalkosten steige. Im Kerngeschäft, bei den Supermärkten, werde die Migros weniger Stellen anbieten.

Stellen nicht nachbesetzen

„Ein Filialleiter, dessen Umsätze im Land um 8 Prozent im Minus liegen, wird die eine oder andere freie Stelle nicht mehr besetzen“, führte Bolliger aus. Ein Vorteil in dieser Situation sei die Fluktuationsrate von etwa 10 Prozent im Handel.

Markenprodukte billiger

Nach den für kommenden Montag angekündigten Preissenkungen für 500 Markenprodukte wird Migros laut Bolliger „sicher zusätzliche Markenprodukte stark verbilligen“. Der Anteil der im Euroraum produzierten Marken mache bei Migros weniger als 10 Prozent des Umsatzes aus. Die meisten Produkte in den Regalen stammten aus dem Inland. Dennoch würden die Preise auf dem ganzen Sortiment weiter sinken.

„Zu viele Schutzzölle“

In der Diskussion über die Weitergabe von Währungsgewinnen würden die inländischen, im Vergleich zum Ausland zu teuren Agrarprodukte ausgeblendet, kritisierte Bolliger. Es gebe immer noch zu viele Schutzzölle. Trotz Widerstandes sollte die Diskussion über ein Agrar- Freihandelsabkommen mit der EU wieder aufgenommen werden. Bei der Frage, weshalb Migros mit 37 Prozent die höchste Bruttomarge in Europa habe, verwies Bolliger auf die Eigenindustrie von Migros mit mehr als 10.000 Arbeitsplätzen. „Unsere Kostenstruktur ist eine völlig andere als die der Konkurrenz.“

Wachstumsziel erreichbar

Bolliger geht davon aus, dass Migros das Wachstumsziel von 1 Prozent bis Ende des Jahres erreichen wird.

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