Migration - Wieder Tränengas an der griechischen Grenze

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Samstag erklärt, die Tore zur EU seien für Migranten geöffnet. Daraufhin hatte es einen Ansturm auf die griechisch-türkische Grenze gegeben. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) harrten zuletzt rund 13.000 Menschen bei Frost im Grenzgebiet aus.
Höchste Alarmstufe ausgerufen
Angesichts des massiven Andrangs rief Griechenland die höchste Alarmstufe aus. Unter anderem sollen die Patrouillen an Land und zu Wasser im Nordosten des Landes verstärkt werden, wie Regierungschef Kyriakos Mitsotakis am Sonntagabend nach einer Krisensitzung des nationalen Sicherheitsrats in Athen mitteilte. Nach Angaben des griechischen Regierungssprechers Stelios Petsas will das Land auch einen Monat lang keine neuen Asylanträge mehr annehmen.
Die EU-Grenzschutzagentur Frontex erwartet unterdessen, dass sich die Lage an der griechisch-türkischen Grenze weiter zuspitzt.
"Wir werden nicht umkehren!"
Viele Migranten erzählen, dass die Einreise in die EU ihre letzte Hoffnung sei. Man habe nichts mehr in der Heimat und wolle deshalb alles dafür tun, um ein neues Leben anzufangen. "Ich werde hier warten, ich gehe nicht wieder zurück. Bis die Grenze offen ist. Ich habe sonst keine Wahl", meinte eine Frau an der Grenze.
Für Griechenland sind die Grenzübertritte der Flüchtlinge eine "illegale Einreise". Ein weiterer Migrant gibt zu verstehen: "Wir werden hier bleiben, auch wenn sie die Grenze nicht öffnen. Wir haben nichts mehr."
Grenze zu Bulgarien ruhig
An der bulgarischen EU-Außengrenze zur Türkei blieb es weiterhin ruhig. Medien berichteten am Montag vor einem Treffen von Regierungschef Boiko Borissow mit Erdogan in Ankara, es habe keine Versuche gegeben, aus der Türkei illegal nach Bulgarien zu gelangen. Bei dem Treffen geht es um die Syrien-Krise und das Flüchtlingsproblem.
Der Bulgare lobt immer wieder die gute Zusammenarbeit mit Ankara beim Schutz der gemeinsamen Grenze vor illegal eindringenden Migranten. Bulgarien hat dennoch die Bewachung der Grenze zur Türkei durch Gendarmerie verstärkt. Auch Soldaten seien in Bereitschaft und könnten an die Grenze entsandt werden. Diese wird außerdem durch Drahtzäune geschützt.
(APA/Red.)
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